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Rezension zu
Rat der Neun - Gezeichnet

Schi-Fi meets Fantasy

Von: Pineapples BookNook
28.08.2017

Inhalt: Auf dem Planeten Thuvhe leben die Shotet und Thuvhesi seit Generationen in Feindschaft. Akos gehört mit seiner Familie den friedlichen Thuvhesi an. Eines Tages werden er und sein Bruder Eijeh von Shotet-Kriegern entführt, da sie laut Orakel mit dem Schicksal der Herrscherfamilie der Shotet verbunden sind. In der Gefangenschaft lernt Akos Cyra, die Schwester des Shotetherrschers Ryzek kennen. Zusammen mit ihr könnte er es schaffen, sich und seinen Bruder zu befreien. Wird Cyra ihm helfen oder sitzt die Feindschaft zwischen beiden Völkern so tief, dass sie sich gegenseitig vernichten werden? Cover: Das Cover ist definitiv ein Blickfang. Es wirkt wie zerschnittene Haut, aus deren Wunden flüssiges Gold rinnt. Es bildet einen sehr guten Bezug zum Buch. Ich finde es nur schade, dass der deutsche Titel so wenig über die Geschichte aussagt. Über den Rat der Neun an sich erfährt man fast nichts. Im englischen Original wird mit „Carve the mark“ der Zusammenhang zwischen Titel, Cover und Inhalt viel deutlicher. Meinung: „Rat der Neun“ ist eindeutig schwere Lektüre. Ich habe zwei Anläufe gebraucht, um dieses Buch zu lesen. Nachdem es jetzt über ein halbes Jahr auf meinem SuB lag, war es an der Zeit einen neuen Leseversuch zu starten. Dieses Mal habe ich es tatsächlich geschafft, das Buch zu beenden, aber es war ein ziemlicher Kampf. Für „Rat der Neun“ hat Veronica Roth eine komplexe Galaxie erschaffen, die aus neun Planten besteht. Diese Planeten werden von jeweils einem Volk bewohnt und vom Rat der Neun beherrscht. Alle, bis auf Thuvhe. Thuvhe ist der einzige Planet, den sich zwei verfeindete Völker teilen müssen – die kriegerischen Shotet und die friedlichen Thuvhesi. Außerdem haben die Bewohner der Planeten verschiedene Lebensgaben, d.h. sie besitzen eine besondere Fähigkeit, die sie von den „normalen“ Menschen unterscheidet. Der Einstieg in die Geschichte fällt durch die Komplexität des Settings sehr schwer. Das Buch beginnt mit der Beschreibung der Kindheit unserer beiden Protagonisten Cyra und Akos, um die Galaxie in ihren Grundzügen kennenzulernen, aber es zieht sich sehr in die Länge. Spannung kommt so gut wie keine auf. Das war auch einer der Hauptgründe, wieso ich das Buch beim ersten Lesen schon nach knapp 50 Seiten abbrechen musste. Nur sehr langsam baut sich ein Spannungsbogen auf. Es gibt einfach zu viele kleine Handlungsstränge, die nebenher verlaufen, dass man leicht den Überblick verliert. Ich habe etwas den roten Faden dabei vermisst. Jedoch schafft es Veronica Roth mit zunehmendem Fortschreiten in der Geschichte, den Leser zu fesseln. Die Ereignisse entwickeln sich rasanter und das letzte Drittel macht wirklich Lust auf den finalen zweiten Band. Ein Großteil der Spannung wird durch die beiden Hauptprotagonisten erzeugt. Sie sind sehr vielschichtig und entwickeln sich auch weiter. Zu Cyra baut man schnell eine Verbindung auf, da ihre Kapitel in der Ich-Perspektive geschrieben wurden. Durch ihre tödliche Lebensgabe wird sie vom Volk gefürchtet und gemieden. Ihr Bruder nutzt sie aus, um seine Feinde zu foltern und zu ermorden. Ich finde es schön, wie sehr sie sich im Laufe der Geschichte wandelt. Während sie am Anfang noch gnadenlos und unsympathisch wirkt, wird sie später sanfter und menschlicher. Cyra ergibt sich nicht mehr ihrem Schicksal und kämpft gegen die Ausnutzung durch ihren tyrannischen Bruder. Diese Wandlung löst in ihr Akos aus. Als Thuvhesi liegen ihm Frieden und Harmonie im Blut. Man braucht ein wenig Zeit, um mit ihm warm zu werden, da seine Kapitel von einem allwissenden Erzähler geschildert werden und man keinen genauen Einblick in seine Gefühlswelt erhält. Auch Akos entwickelt sich vom zurückhaltenden Jungen zu einem starken Kämpfer. Die Tiefe der Protagonisten vermisse ich ein wenig bei den Nebenfiguren. Sie sind sehr oberflächlich und klischeehaft ausgearbeitet. Fazit: „Rat der Neun – Gezeichnet“ ist eine durchaus gelungene Mischung aus Fantasy und Sci-Fi. Jedoch sorgt die sehr komplexe Welt für ziemliche Startschwierigkeiten. Man muss wirklich konzentriert und motiviert bleiben, um den zähen Anfang zu überstehen. Positiv stechen Cyra und Akos hervor, die grandiose Protagonisten darstellen. Ich bin gespannt, wie Veronica Roth die Dilogie beenden wird. Für den ersten Band vergebe ich 3 Ananas.

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