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Rezension zu
Ein Kuss aus Sternenstaub

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wüstensand und der Traum nach Freiheit

Von: poesielos
16.10.2017

Neuerzählungen von bekannten (Märchen-)Stoffen sind aktuell im Trend und warum auch eigentlich nicht? Nicht ohne Grund sind die Vorlagen schließlich zeitlos und begeistern die Menschen immer wieder aufs neue. Jessica Khoury wählt für ihre Neuerzählungen nicht nur eine tolle Geschichte, die noch relativ unverbraucht ist, nein, sie lässt sie auch noch aus einer super interessanten Sicht erzählen: Denn nicht Aladdin selbst erzählt in Ein Kuss aus Sternenstaub sein Abenteuer aus 1001 Nacht, sondern der Dschinn aus der Wunderlampe. Wüstensand und der Traum nach Freiheit Die Handlung von Ein Kuss aus Sternenstaub ist in einem fiktiven arabisch angehauchtem Reich nahe einer Wüste angelegt, dass seit Jahrhunderten von Dschinn bedroht wird. Begraben unter dem Wüstensand liegt die einstige Hauptstadt, wo Aladdin zu Beginn des Buches die Wunderlampe findet. Ihn treibt ein mysteriöser Ring und der Wunsch nach der Freiheit vom tyrannischen Großwesir – und die Dschinny träumt von einer Freiheit jenseits der Ruinen und ihrer Lampe. Drei Wünsche hat Aladdin, um seinen Traum zu verwirklichen… und diese müssen gut überlegt sein, da Dschinn sehr genau auf den Wortlaut und mögliche Schlupflöcher achten. Khoury entführt den Leser in eine magische Welt, die sie ohne ausschweifende Erklärungen vor dem geistigen Auge aufzubauen weiß. Ich hatte im ersten Kapitel noch etwas Bedenken, ob die Autorin einen nicht vielleicht mit Namen und Begriffen erschlagen wird, aber diese wurden schnell zerstreut. Es hilft natürlich, wenn man die Geschichte von Aladdin und der Wunderlampe oder zumindest den Disneyfilm kennt, aber auch so ist die Geschichte sehr zugänglich. Wunsch um Wunsch zum Glück? In Ein Kuss aus Sternenstaub spielt die Liebe -wie der Titel schon vermuten lässt- eine große Rolle, aber sie überwiegt nicht. Der Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit, gerade auch der weiblichen Charaktere, ist ebenso durchgängig präsent und etwas, was ich gar nicht im Vorfeld erwartet hätte. Khoury gelingt es dadurch auch einer Trope, die man eigentlich gar nicht mehr sehen mag, einen überraschend guten Twist zu entlocken und die Geschichte nicht vollends vorhersehbar zu gestalten. Ich habe sehr mit Zahra und Aladdin mitgefiebert, und war mir eigentlich bis kurz vor Schluss nicht sicher, wie es mit den beiden enden wird. Der innere Zwiespalt wie eigentlich alle Gedanken von Zahra sind wunderbar geschrieben, ach, das ganze Buch liest sich einfach toll! Ich kann gar nicht genau den Finger darauf legen, aber nach dem zweiten Kapitel war ich vollkommen von der Geschichte gefangen. Man merkt gar nicht, dass man über 400 Seiten gelesen hat und Khoury reicht diese Zeit auch vollkommen aus, um die Geschichte zu ende zu erzählen. Es gibt auf Englisch zwar mit The Jinny noch eine Kurzgeschichte, die vor den Ereignissen von Ein Kuss aus Sternenstaub spielt, aber diese ist wirklich nur ein kleines Extra der Autorin und kein Muss.

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