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Rezension zu
Der dunkle Kuss der Sterne

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Liebe, Verrat und eine fantastische Reise durch die Wüste

Von: Jaci
27.02.2015

Zuerst hat mich das Cover etwas abgeschreckt, aber dann wurde ich doch neugierig. Vor und nach der Geschichte hat es eine ganz andere Bedeutung und auch mittendrin ändert sich die Meinung noch einmal. Zwei Personen, eine durchscheinende Schicht und Sterne lassen die Atmosphäre magisch wirken! Man wird einfach in die Geschichte rein geworfen, was ich schon vorher bei Nina Blazon erlebt habe. Aber das bedeutet nicht unbedingt etwas schlechtes, auch wenn es vielleicht eine Weile dauern kann, bis man sich schließlich eingewöhnt hat. Ich persönlich habe immer gerne eine genaue Vorstellung davon, wo und zu welcher Zeit ich mich nun befinde, was hier wieder nicht vorgegeben war. Einerseits wirkt die Umgebung doch recht einfach, andererseits gibt es so etwas wie Klimaanlagen, Aufzüge und modernere Schusswaffen! Die erste Hälfte des Buches muss man wirklich den Atem anhalten, denn es dreht sich alles nur um eine Sache. Die Auflösung gibt es dann erst zur Mitte hin und danach beginnt ein 'neues' Abenteuer - gut so, denn länger hätte ich dieses Rätselspiel auch nicht ausgehalten! Die neuen Verhältnisse bringen also einen guten Ausgleich, aber auch weitere Geheimnisse mit sich. Diese sind jedoch nicht so nervenaufreibend wie in der ersten Hälfte und werden relativ schnell gelöst. Etliche Dialoge zwischen Canda und Amad sind sehr unterhaltend und trotz einiger ernsten Situationen haben sie mich zum Lachen gebracht! Natürlich gab es auch einige Momente, in denen ich den Akteuren gewissen Sätze an den Kopf geschmissen hätte... im guten Sinne... diese typischen 'Nein, mach das nicht!' Ausrufe. Canda Moreno (17, Deckname Smila, nach einer Hundeführerin) gehört dem inneren Kreis an - in unserer Welt dem Adel. Bis ihr eine Gabe gestohlen wird! Ich bewundere ihre Stärke und vor allem die Sturheit, die sie während ihrer Reise immer wieder aufstehen und weiter gehen lässt. Ihre Erziehung und ihr Stand haben sie vielleicht etwas arrogant und blind gemacht, doch mit der Zeit lernt sie, wie die Welt wirklich aussieht und was es bedeutet, richtig zu leben. Tian Labranako ist Candas Versprochener seit Geburt an! Den Beschreibungen nach ist er mir anfangs sehr sympathisch gewesen. Doch nach und nach hätte ich ihm wirklich den Kopf abreißen können... Amad konnte ich nicht richtig einschätzen, da er doch sehr eigen war. Äußerlich ernst und beherrscht, immer mal wieder zu gemeinen Scherzen aufgelegt. Doch innerlich warm und verständnisvoll, mit einem Hauch Schmerzlichkeit. Der junge Jäger ist sehr geheimnisvoll und trotz seiner begangenen Fehler mag ich ihn, da er hinter die Dinge blicken kann, die Wahrheit erkennt und sie schützen möchte. Die Megánes (ich komme mit der Bezeichnung immer noch nicht klar) sind das Herrscherpaar von Ghan. Denn nur eine 'Zweiheit' ist geduldet und besitzt großes Ansehen. Und diese beiden sind härter, als es am Anfang aussehen mag. Juniper ist wirklich klasse! Sie sagt einfach gerade heraus, was ihr im Kopf herum geht und das ziemlich direkt. Sie ist entschlossen und Fischerin bzw. Jägerin. Denn die Haie vor dem Hafen von Tibris wagen sich in Menschengestalt auch an Land und sind deshalb sehr gefährlich! Das Mädchen ist nicht dumm und durchschaut Canda natürlich, auch wenn sie es sich erst mal nicht anmerken lässt. Als Freundin steht sie der Stadtprinzessin zur Seite! Manoa ist eine Traumdeuterin und dementsprechend auch mit blauen Tätowierungen übersät ("Blau ist die Farbe der Traumdeuter"). Sie ist nur eine kleine Nebenrolle, aber eine, die mir im Gedächtnis blieb. Ihre Worte an Canda sind bemerkenswert, verwunderlich ja, aber sie weiß, wovon sie spricht - auch wenn sie ein wenig verrückt wirkt. Amad gibt Canda auf ihrer Reise immer wieder tolle Beinamen wie Löwenherz, Hasenfuß und mehr, die ich gar nicht alle aufzählen kann, um sie ein wenig zu ärgern, aber auch um darauf hinzuweisen, dass sie sowohl Stärken und Schwächen hat. Diese Kleinigkeiten zwischendurch machen sehr viel aus und erreichen nicht nur Candas Herz sondern auch meines. Die inneren Stimmen Candas sind etwas Besonderes und es dauert eine ganze Weile, bis heraus kommt, was sie wirklich zu bedeuten haben. Schwester Glanz, die sie verlassen hat. Bruder Wegweiser. Schwester Zahl. Und Bruder Erinnerung. Ohne zu viel zu verraten, was hier schon fast unmöglich scheint: Es werden (ziemlich am Ende) noch Namen hinzu kommen und diese mag ich besonders wegen ihrer Eigenart, was und wer sie sind! Ghan ist eine Stadt in der Wüste. Hier beginnt die Geschichte und ich dachte wirklich schon, dass dieses Wüstenklima das ganze Buch über bleibt. Das Haus der Verwaisten ist zwar nur Nebenschauplatz, hinterlässt jedoch einen düsteren und kalten Einblick. Dann geht die Reise los. Über Berge und Weiten voller Sand zu einer verfallenen Kirche, die nun als Lager für Fischer dient. Schließlich entdeckt man Tibris - früher wohl glänzend und wohlhabend, doch heute nur noch eine Sklaven- und Arbeiterstadt... Umgebung und Stimmung wurden im Verlauf immer düsterer, je weiter man in die scheinbar 'wirkliche' Welt hinein gelangte. Die Wesen im Meer und das Wetter darüber machten es nicht viel besser. Aber gerade diese misslichen Umstände haben die Entscheidungen der Protagonisten so spannend gemacht! Ich finde es super, dass Candas Gedanken ab und zu als kursive Schrift erscheinen. Auch ihre 'Stimmen' kommen so zu Wort. Die Sprache ist im Allgemeinen einfach und verständlich. Beschreibungen sind nicht zu ausführlich und wechseln sich gut mit wörtlicher Rede ab, sodass Spannungsbogen und lockere Unterhaltung sich ausgleichen. Ein Buch über verratene Liebe und Verrat aus Liebe, an dem man ein gutes Stück zu lesen hat! Abenteuer durch die Wüste, über das Meer und Begegnungen mit seltsamen Wesen, die es eigentlich nicht geben dürfte... Nina Blazon hat wieder eine Welt erschaffen, die ihre eigenen Regeln hat. Und nur wer lernt, sie zu beherrschen oder geschickt zu umgehen, wird zu der Wahrheit gelangen. Ein fantastisches und mitreißendes Finale! Volle Punktzahl wenn es darum geht, das Herz zu erobern und die Leser in ein mitfieberndes Abenteuer zu stürzen. Allerdings ein Abzug wenn es um das Durchhaltevermögen geht...

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