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Autoreninterview mit Hanna Dietz

Schatz, brennt da grad was an?

Hanna Dietz
© Clemens Gersch
Es ist doch immer wieder das Gleiche: Kaum ist der Winter vorbei, entwickelt der Mann unbändige Lust auf rauchgeschwängertes Fleisch. Doch während früher einfach ein paar Würstchen auf den Rost geschmissen wurden, ist Grillen heute Lifestyle und Selbstverwirklichung. Pech also, wenn der eigene Mann plötzlich zum King of Kotelett mutiert und die ganze Familie mit Diskussionen um exotische Marinaden, Grills zum Preis eines Kleinwagens und Kohle mit Whiskyaroma in den Wahnsinn treibt. Und was macht die Frau, während ihr Mann mit seinen Kumpels das teure Lendenfilet bewacht? Autorin Hanna Dietz gibt uns Antworten.


Liebe Frau Dietz, wie kommt man auf die Idee, ein Buch mit dem Titel „Schatz, brennt da grad was an?“ über die Grillsucht des eigenen Ehemanns zu schreiben? Was war der Auslöser?
An einem sonnigen Sonntag im März hatten wir nichts im Haus, was man auf den Rost legen kann. Da wurde mein Mann so nervös, dass er losgezogen ist, um die Tankstellen abzuklappern auf der Suche nach Grillfleisch. Kurz darauf hat er mir allen Ernstes eröffnet, dass er Mitglied im Grillsportverein wird. Da habe ich erst kapiert, dass es nicht nur bei uns zuhause zugeht wie in der Höhle von Familie Feuerstein.

In Ihrem Buch beschreiben Sie, wie Ihr Mann von einem einfachen Würstchenbrutzler zu einem Grillaholic mutiert. Was waren die ersten Anzeichen?
Die Anschaffung unseres neuen Grills war ähnlich aufwändig wie der Kauf eines Autos. Und ich konnte meinen Mann nur mit Mühe davon abhalten, ähnlich viel Geld auszugeben.

Wann fingen Sie an, sich größere Sorgen zu machen?
Als mein Mann verkündete, er wolle Hawaiianisches Huli-Huli-Hähnchen grillen, wusste ich, da stimmt wirklich was nicht. Ich meine, bis dahin war für ihn das Nackensteak eine kulinarische Sensation!

Grillen Sie selbst eigentlich auch gerne?
Aushilfsweise nehme ich auch mal die Grillzange zur Hand. Aber ganz ehrlich – so richtig verstehen kann ich die Faszination Grillen immer noch nicht. Alle essen, während man selbst in der Rauchwolke steht und schwitzt und sich die Pfoten verbrennt. Man kann die Temperatur nicht einfach per Knopfdruck regeln, nee, man muss umständlich mit der Glut hantieren, und nachher riecht man selbst fast wie ein Spanferkel. Es ist und bleibt einfach ein Männerding. Und das ist meiner Meinung nach auch gut so.

Was sind die Vorteile, wenn man mit einem Grillprofi verheiratet ist? Irgendwelche Highlights?

Das Tolle ist, dass sein Ehrgeiz so angestachelt worden ist, dass er jetzt sogar Gemüse grillt, um allen zu beweisen, was er so drauf hat. Und manchmal isst er es sogar selbst. Außerdem kann ich jetzt Grillchinesisch und weiß, was brinen und rubben ist und dass Silberhaut nicht die elegante Variante von Orangenhaut ist.

Was ist Ihr liebstes Rezept?
Spare Ribs. Ganz eindeutig.

Haben Sie einen Tipp für andere Ehefrauen, die einen grillwütigen Mann zu Hause haben?
Nicht laut lachen, wenn er mit seinem Master-Grillkoffer mit den eingravierten Initialen und Lassen-Sie-mich-durch-ich-bin-Grillmeister-Miene über den Rasen schreitet. Einfach zurücklehnen und genießen. Und auf keinen Fall auf die Idee kommen, hinter ihm her zu räumen!

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