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Rezension zu
Der achte Tag

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das große Finale!

Von: Kaisu
13.11.2018

“Es war ein schöner, warmer Montagmorgen – zu warm für den Spätherbst -, und Charlotte Beck würde gleich die einzige wirklich dramatische Erfahrung ihres Lebens machen. Bereit war sie dafür nicht. Im Grunde fühlte sie sich für gar nichts bereit.” (Buchbeginn) Für diese Erfahrung wird wohl niemand bereit sein und jeder, der sie bereits gemacht hat, möchte das Laster gerne wieder abgeben. Sie wird Zeuge eines heftigen Unfalls. Ein Kleintransporter rast einen Hang hinunter, hinein in ein Schaufenster. Ein Paar wird darunter begraben. Er ist sofort tot, sie dagegen lebt noch und Charlotte hält sie in den Händen. Versucht den Blutstrom zu stoppen. Auch wenn diese Geste sinnlos scheint. Blutüberströmt übergibt sie diese kurz darauf an die Sanitäter und kehrt zu ihren Kindern zurück, die neben dem Unfallort warten. Mit offenen Mündern, starrend auf das Ereignis. Szenenwechsel. Pathologie. Die Sezierung der Leiche des Fahrers steht an. Doktor Franklin lernt ihre Studenten ein und bläut ihnen ein, sich niemals auf einen Polizeibericht zu verlassen. Sie müssen Dinge sehen, die andere nicht sehen. Was sie in diesem Fall auch machen. Der Mann hat nicht geblutet. Nach dem Aufprall hätte er eine Menge Blut verlieren müssen. Das machte er nicht. Was sagt uns das? Er war bereits tot. Noch ein Szenenwechsel. Ab in die Schule. An das Guildhall College der Universität von London. Eine junge Studentin sucht Rat bei ihrem Dozenten. Sie findet einfach kein Thema für ihre Seminararbeit. Da mag die Kriminologie noch so spannend sein, nichts reizte sie. Man macht ihr also den Vorschlag über Frieda Klein zu schreiben. Nicht einfach eine Biografie, nein, es sollte schon tiefer gehen. Begeistert nimmt Lola den Tipp an und stürzt sich in die Recherche. “Ich wünschte Sie wäre hier. Ohne sie ist es nicht dasselbe.” (S.107) Der Stein beginnt zu rollen. Denn Frieda Klein, ist wie vom Erdboden verschluckt. Untergetaucht. Lebt irgendwo ohne Kontakt zu ihren Liebsten. Warum macht sie das? Wenn man die Geschehnisse und ihren Charakter kennt, weiß man warum sie echt macht. Trotzdem schmerzt es den Freunden in der Seele. Zeitgleich sucht nun die Studentin Lola nach ihr. Klappert alles ab, Besucht Kollegen, Bekannte, Verwandte und versucht ihnen Informationen zu entlocken. Die aber keiner hat. Bis Lola eine Idee hat. Denn ein Mensch kann nie alle Laster ablegen. Wir haben also einen Unfall, der keiner war, also nicht im herkömmlichen Sinn, dann eine verschwundene Psychotherapeutin und eine Studentin, die wie ein Bluthund nach ihr sucht. Mittendrin versuchen Friedas Freunde ihr Leben zu leben und bereiten alles für eine Rückkehr vor. Die Polizei rauft sich die Haare, da immer mehr Leichen auftauchen und plötzlich ist da dieser Name im Raum, mit dem alles begann: Dean Reeve. “Interessant, dass du das sagst. Mir ist Dean Reeve immer wie ein Geist vorgekommen.” (S.138) Seit acht Bänden, genauer gesagt, seit 2012 verfolge ich diese Reihe und warte sehnlichst auf den Abschluss. Man wollte einfach immer wissen, wie das Autorenpaar alles enden lassen wird. Viele Varianten gab es da nicht: Frieda stirbt + Reese lebt, Frieda lebt + Reese stirbt, beide sterben, beide überleben, Frieda sieht wirklich Geister + Reese existiert nicht. Natürlich legt man sich seine eigene Version zurecht. Schließlich sympathisiert man mit diversen Charakteren und so bin ich mit der Version, die wir hier bekommen, absolut zufrieden. Sie passt zum Buch und dem Komplettwerk. Wer diese Reihe noch nicht kennt, sollte auf jeden Fall mit dem Auftakt starten. Abgesehen von der feinen Charakterentwicklung und dem Aufbau der Handlung, sollte man mit Frieda Klein zurechtkommen. Sie ist eigenwillig, stur und rechthaberisch. Gleichzeitig hat sie ein riesiges Herz und ist immer für ihre Familie da. Oh, und sie hat eine Katze! Die auch keinem Killer zum Opfer fällt. Dazu die kleinen biestigen Seitenhiebe auf Kriminalserien und Filme, die Nicci French hier einbauen. Perfekt. Denn wenn man glaubt, man weiß alles, kommt stets eine Frieda daher und belehrt einen des Besseren. Ein runder Abschluss, der die Geschichte um Frieda Klein absolut lesenswert macht!

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