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Rezension zu
Die Klinge des Waldes

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ruhig, aber nicht 0815

Von: Buchperlenblog
09.12.2018

Viele Steine liegen Flora Evangelin im Weg von der königlich-verwöhnten Tochter zur Verbannten und schließlich zu ihrem langsamen Aufstieg in den Rang als gewissenlose Meuchelmörderin. Von der unsicheren Göre entwickelt sich Flora langsam und reell zu der Person, die von Geburt an in ihrem Herzen steckt. Sie weiß es nicht immer besser, sie macht Fehler und sie ist nicht unbedingt immer ein Charakter, den man besonders gerne mag. Aber das macht gar nichts, es gibt ihr die Kanten, die sie braucht. Auch wird sie nicht über Nacht zur Heldin, was ich ebenfalls wirklich gut fand. Nach ihrer Verbannung macht sie sich auf den Weg in die Stadt Schmutz. Und der Name der Stadt lässt bereits erahnen, dass die Namen der Bezirke und die ihrer Herzoge und Herzoginnen ihren Produkten und Eigenschaften entsprechen. Die 35 Bezirke der Stadt teilen sich auf in die Bereiche Wein, Glas, Lehm, Stahl, Gewand, … Ihr seht, da ist einiges dabei. So merkwürdig es ist, von Herzog Glas zu lesen, der mit seinem Freund Herzog Wein flüstert, so sinnvoll erscheint es. Denn so konnte man die Freundschaften und Feindschaften untereinander recht schnell durchschauen. Doch mit der Zeit wurde ich der teilweise recht abstrusen Namen überdrüssig, ich sehnte mich nach normalen Bezeichnungen. Manch einer mag jetzt sagen, es sind nur Namen, aber irgendwie nahmen sie mir mit der Zeit ein wenig die Freude an der Geschichte. Auch steckte ich ab der Hälfte des Buches fest, kam nicht so recht voran, las lieber anderes oder tat mich schwer, überhaupt zu lesen. Was ich mir gar nicht recht erklären kann, denn die Geschichte ist durchaus interessant, sie ist spannend und an mancher Stelle überraschend blutrünstig und brutal. Doch so richtig wollte der Funke einfach nicht überspringen, so sehr ich es auch wollte. Vielleicht, weil sie dahinplätschert und erst gegen Ende hin wieder etwas an Fahrt aufnimmt. Auch fand ich es merkwürdig, wie viel Verrat und Merkwürdigkeiten Flora in all der Zeit einfach einzustecken scheint. Sie sinnt nicht nach Rache, sie denkt nicht einmal über manches nach, wie mir schien. Nur ganz am Rande tauchte dann noch manchmal die Erwähnung eines Ereignisses auf, als ob dem Autor wieder einfiel, dass einmal etwas vorgefallen war. Die betroffenen Personen wurden jedoch aus Floras Gedächtnis radiert, sie verschwanden und lösten sich auf. Fazit Die bisher durchweg positiven Meinungen zeigen, dass dieses Buch wirklich lesenswert ist für alle Freunde der (ruhigeren) Fantasy, die gern auf die typische 0815-Liebesstory als Sahnehäubchen (oder als dicker Kuchenboden) verzichten können. Dass ich nicht so richtig Zugang zu Flora Evangelin und ihrem Weg vom verwöhnten Gör zur zweigesichtigen Meuchelmörderin fand, ist wohl eher als Ausnahme zu betrachten.

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