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Rezension zu
Gott

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

"Gott-Eine Geschichte der Menschheit"- eine sehr informative, inspirierende und spirituelle Reise durch unsere eigene Geschichte.

Von: Hazal Toraman
18.12.2018

Mit dem Buch ,,Gott-Eine Geschichte der Menschen” von dem Religionswissenschaftler Reza Aslan begibt sich der Leser/die Leserin auf eine spirituelle Reise mit dem Autor. Schon am Anfang stellt Aslan klar: in diesem Buch geht es nicht darum die Existenz Gottes zu beweisen oder in Frage zu stellen, vielmehr ist es ein Appell an uns Menschen eine pantheististischere Sicht Gottes zu entwickeln. Demnach sollten wir dem Göttlichen nicht mehr unsere humanistischen Wünsche und Motive unterschieben. Hierbei ist es auch völlig egal, ob wir nun an einen Gott, an mehrere oder an gar keinen glauben. Aslan versucht zu zeigen, dass wir Gott nach unserem Ebenbild erschaffen haben und nicht andersrum. Das Buch setzt sich aus drei Teilen mit jeweils drei Unterkapiteln zusammen. Der Autor beginnt mit der Seele bzw. dem Glauben, dass die Seele getrennt vom Körper existiert, denn hierbei handelt es sich um den ersten Glauben der Menschen. Unser Glaube an Gott wurde aus diesem Glauben geboren. Er setzt bei unseren Vorfahren, den Jägern und Sammlern, Adam und Eva, an. Schon unsere Vorfahren erschufen ihre eigenen Götterbilder, ihre Ebenbilder, indem sie ihre Vorstellungen, Erwartungen, Hoffnungen und Träume auf diese projizierten. Der Autor stützt sich auf historische und archäologische Überlieferungen. Die archäologischen Ausgrabungen auf dem sogenannten Göbekli Tepe im südosten der Türkei offenbarten etwas verblüffendes: den frühesten religiösen Tempel der Menschheit. Auch hier sind die Götter in Form von menschenähnlichen Wesen auf Pfeilern dargestellt. Im Weiteren Verlauf geht der Autor auf die ersten Hochkulturen sowie deren Gottesvorstellung ein. Er zeigt anhand von Beispielen, wie dem von Zarathustra, warum die ersten monotheistischen Bestrebungen erfolglos blieben und wie es letztendlich zu dem Durchbruch unserer heutigen monotheistischen Religionen kommen konnte. Für mich war das Lesen des Buches eine sehr informative, spirituelle Reise durch die Geschichte der Menschheit. Der Autor beleuchtet auch seinen eigenen religiösen Hintergrund. Auf der ,,Suche nach Gott” konvertierte Aslan mehrmals. Seine Suche endete mit dem Pantheismus. Der Vorstellung, dass Gott und das Universum ein und dasselbe sind - ,,Gott ist alles und alles ist Gott”. Der wertneutrale und flüssige Schreibstil von Reza Aslan gefiel mir besonders gut. Er stellt seine Gottesvorstellung nicht als das einzig Wahre oder Allgemeingültige dar, urteilt nicht über die einzelnen Gottesvorstellungen oder hält sie gar für verwerflich. Er stellt es jedem frei zu glauben oder eben nicht. Durch die angeführten Beispiele und dem 27 Seiten langen Anhang, mit sehr ausführlichen Anmerkungen, wird deutlich welch eine Forschungsarbeit der Autor betrieben hat. Aslan ist es gelungen eine so komplexe Thematik verständlich auf knapp 200 Seiten zu beleuchten. Für mich waren es sehr angenehme, informative und inspirierende Lesestunden. Eine klare Leseempfehlung!

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