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Rezension zu
ASH PRINCESS

Brutal und rohe Gewalt – dennoch authentisch und überraschend!

Von: Flidra
08.01.2019

Erster Eindruck: Das Cover ist einfach der Wahnsinn – daher hatte ich überhaupt Interesse an dem Buch. In letzter Zeit sind nämlich einige Bücher mit der Thematik erschienen, in denen die Rückeroberung eines Königreichs im Vordergrund standen. Fazit: Brutal und rohe Gewalt – dennoch authentisch und überraschend! Vorab: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom cbj Verlag bekommen im Austausch für eine offene und ehrliche Meinung zum Buch. Wie oben erwähnt, ist das Cover der Wahnsinn. Ich finde, dass die Krone vom Cover ziemlich genau der Beschreibung entspricht, die im Buch von der Aschekrone gegeben wird. Ab und an werden Cover auch geändert – bei diesem bin ich SEHR froh, dass es nicht passiert ist. Es ist sehr düster, was dem Charakter des Buches wirklich entspricht. Das Ganze wird aus der Sicht von Theo, unserem Hauptcharakter, in der Ich – Perspektive erzählt. Insgesamt ist der Sprachstil sehr flüssig trotz der Brutalität. Die Brutalität äußert sich besonders durch die doch recht detailreiche Sprache und der genauen Beschreibungen in Szenen, wo Gewalt vor kommt. Das bricht dem ganzen jedoch nichts ab, im Gegenteil. Es macht die ganze Geschichte sehr viel authentischer und ich habe mich ab und an gefühlt, als würde ich eine Mittelalterserie schauen. Ich habe mir das Setting ähnlich wie bei Game of Thrones vorgestellt und teilweise habe ich mich auch bei Charakteren daran orientiert. Die Karte am Anfang hat mir wirklich geholfen zu verstehen wer wo wann was macht und wohin oder woher wer geht bzw. kommt. Was einem Leser sofort auffällt, sind die ungewöhnlichen Namen. Die Namen haben ihren Ursprung in verschiedenen Sprachen, was ich sehr interessant finde. Insgesamt hat der Schreibstil also genau das transportiert, wofür das Buch steht. Aber von vorn. Theodosia ist die rechtmäßige Königin von Astrea, das von dem Kaiser von Kalovaxia besetzt wurde. Nachdem ihre Mutter getötet wurde, wird Theo als Spielzeug des Königs gefoltert, gequält und verspottet. Bei jeder sich nur bietenden Gelegenheit setzt der Kaiser ihr die Aschekrone auf und zeigt sie als Siegesprämie seinem eigenen Volk, während sie lieb lächeln als Lady Thora ihre Rolle einer untergebenen Prinzessin spielen soll. Als sie eines Tages vom Kaiser in den Thronsaal gerufen wird und vor ihr Ampelio auf dem Boden liegt, beginnt für sie die Zeit des Erwachens. Sie erkennt, dass der Kaiser ihr selbst ihre Identität gestohlen hat und sie diese mit sammt ihrem Volk, ihrem Land und ihrer Sprache zurück für sich gewinnen muss. Ab da an beginnt der Kampf der zahlenmäßig unterlegenen Rebellen gegen den Kaiser der Kalovaxianer. In diesem Kampf werden sehr viele Intrigen aufgedeckt und gesponnen, geliebt und gehasst. Eine sehr explosive Mischung, die nicht zu viel verspricht. Themen, wie z.B. die Eroberung eines Königreichs, der Neid anderer, Rebellen, die ihre Organisation stärken müssen und Liebschaften, die nicht sein dürfen, kennt man aus anderen Romanen. Dieser hier nimmt diese Themen auf und verpackt sie ein Stück brutaler und erschreckend authentisch und vergisst dabei nicht, originell und aktuell zu blieben. Die Charaktere sind sehr unterschiedlich von ihrer Intensität. Ich empfand Søren beispielsweise als sehr weichen Charakter im Vergleich zum Kaiser oder zu Blaise. Theodosia ist am Anfang gebrochen. Nach sämtlichen Bestrafungen und Narben, ist sie verunsichert und hat vergessen, wer sie ist. Passend dazu hat der König ihr einen neuen Namen verschafft – Lady Thora. Theo, die sich ihrer Rolle gefügt hat, wacht zu Anfang auch recht schnell aus dieser Welt auf und wird sich durch die Hilfe ihrer Schatten bewusst, wer sie nun ist. Sie entwickelt sich wirklich zunehmend und in meinen Augen plausibel und authentisch zu einem Menschen, der etwas mehr Selbstvertrauen in sich trägt. Søren, der Prinz der Klovaxia, ist eher auf dem Meer Zuhause, als im Schloss. Mit seiner Mannschaft hat er schon einige Schlachten geschlagen, obschon er bis dato keine Schlacht anführte. Der Prinz ist sehr beliebt bei seinem Volk. Nicht zuletzt dadurch, dass er als Krieger immer berühmter wird. Doch auch er trägt einiges mit sich herum. Für mich ist der Prinz bislang noch ein sehr „netter“ Charakter. Mir fehlt der Ausbruch und die Leidenschaft für etwas. Es wurde zwar angedeutet, aber diese wirkliche Explosion war für mich noch nicht vorhanden. Daher Hoffe ich auf den zweiten Teil und auf den Konflikt, der sich am Ende anbahnt. Blaise. Einfach nur Blaise. Alleine den Namen finde ich schon genial. Blaise ist für mich der Inbegriff eines nach außen aussehenden, frechen Rebellen. Man bemerkt jedoch schnell, dass die Autorin noch einiges mit diesem Charakter vor hat. Das hat mich vom ersten Moment an mitgenommen und ich bin wirklich so gespannt, was noch mit ihm passieren wird. Besonders das Ende verspricht einen spannenden zweiten Band. Er ist in der Story mein Lieblingscharakter! Der Kaiser der Kalovaxianer ist wirklich grausam. Für mich ist er komplett überschnappt und so krank. Doch genau das macht ihn zu einer gelungenen Figur. Ich hab ihn während des Lesens immer mehr gehasst und das soll er beim Leser auslösen. Diese Boshaftigkeit und Brutalität, die er an den Tag legt, ließ mich ab und zu erschaudern. Er ist wirklich alles andere, als in irgendeiner Weise sympathisch. Es gibt noch einige andere Charaktere. Auf um die 500 Seiten haben erstaunlich viele Charaktere ihren Platz gefunden, ohne das es wirklich verwirrend wurde oder oberflächig. Ich könnte aus dem Stehgreif noch einige andere Charaktere vorstellen, deren Geschichten alle, zumindest in Ansätzen, in diesem Buch erzählt wurden. Daher fiebere ich schon dem zweiten Teil entgegen. Insgesamt hat mich dieses Buch, nach einem überraschenden Start, sehr begeistert. Ich konnte nicht immer viel am Stück lesen, hätte es aber zu gerne. Mit diesem spannenden Cliffhanger muss ich nun bis zum zweiten Teil warten, der hoffentlich sehr schnell auch bei uns in Deutschland erscheint. Wem würde ich das Buch empfehlen ?: Für alle Fans von düsteren mittelalterlichen Fantasyromanen, ist das Buch sicher sehr ansprechend. Man muss sich jedoch damit abfinden, dass die Charaktere vergleichsweise recht jung sind und auch etwas Liebe eine Rolle spielt. Es ist jedoch kein Roman für Menschen, die Liebeskomödien oder Liebesdramen bevorzugen. Dafür ist es dann doch zu wenig Liebe. Darüber hinaus, sollten sich zart besaiteten Seelen gut überlegen, ob sie dieses Buch lesen wollen.

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