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Rezension zu
Alles, was du fürchtest

Pure Begeisterung - aber erst nach dem Lesen!

Von: Lenny
29.01.2019

Peter Swanson hat mich mit seinem zweiten Buch Die Gerechte sowas von umgehauen, dass mir klar war, dass ich den Nachfolger auch unbedingt lesen möchte. Und als ich dann mitbekam, dass Alles, was du fürchtest veröffentlicht wird, musste ich es einfach haben. Das Buch kam dann relativ zügig nach Erscheinung bei mir an und ich fing sofort an – nur um erneut im Sog von Peter Swanson gefangen zu sein. Kate hat in ihrem Leben schon vieles erlebt und will eigentlich nur eins: Ein normales selbstbestimmte Leben leben. Das erhofft sie sich in Boston, weshalb sie ihre Wohnung in London mit der ihres Cousins tauscht, um noch einmal eine andere Richtung in ihrem Leben einzuschlagen. Doch die direkte Nachbarin ihres Cousins wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden und plötzlich befindet sich Kate mittendrin in einem Mordfall mit der Frage: Welche Rolle spielt ihr Cousin darin? Von Anfang an war ich wie gebannt und wirklich daran interessiert, wie sich die Ausgangslage verändert, wenngleich mir Kate nicht wirklich sympathisch war. Doch genau das gab ihr die Chance sich weiterzuentwickeln und mir zu beweisen, dass hinter der labilen Fassade, doch jemand steckt, der Risiken eingeht und weiterkommen will. Und genau das tat sie, wenn auch nicht gänzlich, aber zum großen Teil. Ihre Entwicklung war deutlich spürbar und der Autor schaffte es, die Geschichte so zu erzählen, dass sie genügend Platz für die Figur bot, sich auszuprobieren und kennenzulernen – neben dem wirklich spannenden Fall. Und genau hier möchte ich anknüpfen: Der Fall. Denn die Idee ist ja schon genial und sorgt beim Leser für Ängste. Also zumindest bei mir. Anfangs war ich total gebannt dagesessen, doch bei der Auflösung zog es mir wirklich die Schuhe aus. Nicht, weil es so angsteinflößend war, sondern weil der Autor mit meiner Psyche spielte. Es ging gar nicht darum, dass die Geschichte so spannend ist, sondern vielmehr darum, wie mich das Buch zurückgelassen hat. Und eins kann ich sagen: Ich habe wirklich über die Schulter geblickt, wenn ich alleine war und etwas genauer hingesehen – total bekloppt! Aber das hat Peter Swanson erreicht, was mir zeigt, was für einen Eindruck die Geschichte bei mir hinterlassen hat, wenngleich sie auch ein paar Schwächen hatte, bei denen ich dachte, dass der Roman an sich nicht ganz so spannend ist wie sein Vorgänger. Denn anders als bei Die Gerechte gibt es nicht die überraschende Wendung oder den krassen Plottwist, sondern eher diesen subtilen und für manchen auch bestimmt offensichtlichen Thrill, der dann eben stringent weiterverfolgt wird und zu einem Ende kommt, das nicht sofort begeistert, aber eben im Kopf bleibt. Und das beeindruckt mich im Nachhinein noch viel mehr als alles andere. Natürlich helfen da auch mehrere Blickwinkel, diese machen aber erst gegen Ende wirklich Sinn. Der Schreibstil ist dabei wirklich sehr rasant gehalten und versucht viele Hintergrundinformationen in kurzer Zeit zu vermitteln. Ab und an war mir das persönlich etwas zu viel, aber schlussendlich genau richtig. Insgesamt konnte mich Peter Swanson erneut überzeugen – wenn auch nicht so beeindrucken, wie noch mit dem Vorgänger. Alles, was du fürchtest ist ein Buch, der erst nach dem Lesen richtig zündet, der aber aufgrund einer genialen Idee und einem gewissen subtilen Thrill genau das erreicht, was man sich erhofft – aber auf ganz andere Weise, wie das beim Vorgänger der Fall war. Nach dem Lesen hätte ich vermutlich drei Sterne vergeben, mit circa zwei Wochen Abstand vergebe ich aber gut und gerne 4 Sterne – denn der Thrill kam zwar nicht sofort, dafür aber später… und das war eigentlich noch viel genialer als zunächst gedacht.

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