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Rezension zu
ICH ist manchmal ein anderer

Für jeden geeignet, der die Schizophrenie aus der Sicht eines Betroffenen kennenlernen möchte.

Von: Daniela Vödisch
15.02.2019

Ich bin selbst psychisch krank und habe während meinen Aufenthalten in der Psychiatrie einige Mitpatienten kennengelernt, die an Schoziphrenie erkrankt waren. Ich habe sie aber leider nur während ihrer akuten Phasen gesehen und nicht danach bzw. dazwischen. Ich habe mich oft gefragt, wie und was diese Menschen denken und fühlen und wie sie ihre Krankheit erleben. Das konnte ich hier zumindest aus Cordts Sicht erfahren und dafür bin ich sehr dankbar, denn diese Krankheit war und ist für mich noch immer sehr mysteriös, weil das unkontrollierte Abgleiten von Denken und Wahrnehmung so schwer zu begreifen sind. Was ich aus Cordts Erfahrungsbericht hauptsächlich mitnehme, ist, dass es wichtig ist, die Psychopharmaka nicht eigenmächtig absetzen, weil einen die Gewichtszunahme und/oder die Lethargie stören. Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, denn auch ich habe in der früheren Vergangenheit des Öfteren die Medikamente abgesetzt und deswegen böse Krisen durchleben müssen. Das hätte nicht sein müssen, leider habe ich das spät erkannt. Eine seiner Ärztinnen hat einmal gesagt, dass wenn man Schizophrenie gut im Griff hat, ist sie ungefähr mit einer Diabeteserkrankung vergleichbar, das deckt sich so auch mit meiner Borderline-Erkrankung. Aber dann muss man auch eben danach leben. Die Medikation regelmäßig einnehmen, eine regelmäßige Tagesstruktur haben, auf sich selbst aufpassen und sich nicht in unnötige, traumatische Situationen begeben. Dann kann man tatsächlich gut leben und einem geregelten Alltag nachgehen, sofern man dass denn möchte. Der Schreibstil von Cordt ist etwas nüchtern, aber flüssig und leicht verständlich. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen und kann nun die Krankheit ein bisschen besser verstehen. Was mich ein bisschen gestört hat, war, dass es keine Art Vorwort oder Nachwort, bzw. Rückblick gibt, das Buch fängt mittendrin an und hört irgendwann einfach auf. Man klappt dann als Leser verdutzt das Buch zu und weiß im ersten Moment gar nicht, woran man gerade ist. Aber das Buch hat ja auch nicht den Anspruch, ein literarisches Meisterwerk zu sein, sondern eben ein Erfahrungsbericht. Fazit: Für jeden geeignet, der die Schizophrenie aus der Sicht eines Betroffenen kennenlernen möchte. Kein Wissenschaftler der Welt kann einem das besser nahebringen als jemand, der das selbst durchmachen muss. Danke an Cordt dafür!

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