Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Mehr als tausend Worte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Die Vergangenheit muss reden, und wir müssen zuhören – Erich Kästner

Von: ulistuttgart
21.04.2019

Lilli Beck hat mich mit ihrem neuen Roman wieder restlos überzeugt. Sie schreibt sehr realitätsnah über das Schicksal der Juden in Deutschland, über die Angst alles zu verlieren und deportiert zu werden. Sehr anschaulich zeigt sie, anhand Alizas Geschichte, welche schrecklichen Erlebnisse die Familien durchleben mussten. Trennung, Trauer, Tod und die zermürbende Ungewissheit bestimmen diesen Roman. Auch der Aufenthalt in England, wo die jüdischen Kinder in Familien untergebracht wurden, war für die meisten eine grausame Zeit. Sie waren dort zwar vor den Nazis sicher, mussten aber außer mit der Trennung von ihren Familien auch mit dem Hass vieler Engländer auf die Deutschen klarkommen. Nicht überall waren sie dort willkommen. Viele Jahre musste Aliza ohne irgendeine Nachricht ihrer Eltern oder ihrem Freund, der zwischenzeitlich in den Krieg eingezogen wurde, im ungewissen leben. Sie wusste viele Jahre nicht, wie es ihren Liebsten geht und ob sie überhaupt noch am Leben waren. Abgerundet hat die Autorin ihre Geschichte mit der Begegnung eines englischen Adligen, der Aliza sehr wohlgesonnen war und ihr auch nach Kriegsende geholfen hat wieder in die zerbombte Heimat zurückzukehren um ihre Familie zu suchen. Ein sehr gefühlvoller Roman gegen das Vergessen und gegen radikale Ideologien. Ein Roman über Liebe und Freundschaft, über Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit, über die Schrecken des Krieges und den unfassbaren Holocaust/Schoah. Lilli Becks Roman „Mehr als tausend Worte“ hat mir sehr gut gefallen. Genau wie ihre Vorgänger-Romane „Wie der Wind und das Meer“ und „Glück und Glas“. Wieder einmal genial recherchiert und in einem Schreibstil verfasst, der so flüssig und ansprechend ist, dass man die 500 Seiten regelrecht verschlingen muss. Klasse Lilli!!!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.