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Rezension zu
Warum so viel Hass?

Berührend und aufklärend!

Von: Cassandra Burgstaller
21.05.2019

Das erste Mal aufmerksam bin ich auf Leila Slimani im letzten Jahr geworden- mit „Dann schlaf auch du“ hat sie vor allem auf Instagram wochenlang dominiert. Da ich –wie bereits öfter erwähnt– weder den groß gehypten Büchern traue noch die Thematik des Buches eines für mich ist (bei Kindern ist bei mir Schluss ; es hilft nix; ich packs nicht) – habe ich jetzt noch nichts von der Autorin gelesen. Bis heute. Mit dieser Sammlung an Essays und Kolumnen die zwischen 2014 und 2016 in der französischen Wochenzeitschrift „Le 1“ erschienen sind, zeigt Slimani ganz deutlich weshalb sie von Macron 2017 zur „beauftragten zur Pflege des französischen Sprachraums“ nominiert wurde. Von den sechs kurzen Essays haben mich vor allem zwei tatsächlich zu Tränen gerührt. In „Warum so viel Hass?“ zeichnet Slimani ganz deutlich die Kraft und politische Verantwortung der Literatur und ihrer Vertreter auf: „Die Literatur ist das Wesentliche oder sie ist gar nichts […]“ weiters: „Alle arabischen Diktatoren wissen es nur zu gut: Wer den Menschen Zugang zu Bildung verschafft, riskiert, dass sie ihn stürzten. Und dass sie eines Tages, mit einem Stift in der Hand, aufmarschieren“. Im Essay „Fundamentalisten, ich hasse euch“ versucht Slimani die Geschehnisse rund um die Terrorattacken am 13. November 2015 in Paris zu verarbeiten. Eine emotionale und sehr berührende Lobeshymne auf eine freies Frankreich, ein freies liberales Paris sind das Ergebnis. Sie hat mich beim lesen auch gepackt, diese Liebe für Paris, der Hass und das Unverständnis für die Mörder sowie der Kampfgeist unsere liberalen Werte zu verteidigen. Dabei schafft sie es mit wenigen Zeilen die Verbindung zu schlagen zwischen der arabischen Welt und der französischen Hauptstadt (der sie ganz eindeutig völlig verfallen ist). So schreibt sie von ihrer Beziehung zu Paris: „Hier bin ich eine freie Frau geworden, […]. In Paris habe ich die Lebenslust erlernt.“

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