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Rezension zu
Über alle Grenzen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Without Frontiers ...

Von: Diane Jordan
12.06.2019

Was haben ein Elefant und ein Trabbi gemeinsam? Auf den ersten Blick wohl nicht viel. Auf den nächsten, ein erstauntes Gucken und Blinzeln und sich das Buch greifen. Das Cover hat schon mal was, es ist ein richtiger Eyecatcher. Zwei vergilbte Polaroids, teilentsättigt, darüber in himmelblauer Schrift der Name der Autorin, darunter in feuerrot „Über alle Grenzen“. Psychologisch ist die Farbwahl gut durchdacht: Blau, beruhigend, kühl, Weite, Freiheit , dagegen feuerrot, Grenze, Stopp, Gefahr. Hochaktuell, brisant, emotional unter die Haut gehend und sehr, sehr nachdenklich machend, der Klappentext. Mein neuester Roman von Hera Lind hat es in sich. Das Buch ist nach einer/ eigentlich zwei, wahren Geschichten, die mit einigem „fiktiven Kit“ von der Autorin zusammengefügt wurden, kunstvoll aufgeschrieben worden. Es geht um Freiheit, leben mit Grenzen, Familienschicksale und eine dramatische Flucht. Bemerkenswert finde ich, dass dieses der Schriftstellerin scheinbar „mühelos“ gemeistert hat, denn ich kann mir durchaus vorstellen, dass es gedanklich gar nicht so einfach ist, so viel „unter einen Hut“ zu bringen. Die Geschichte wirkt aber nicht künstlich kreiert, sondern könnte durchaus so passiert sein. Die Protagonisten, die bayrische Familie Alexander, deren Vater einen Zoo leitet sowie deren Kinder, sind detailreich beschrieben und wirken dadurch sehr authentisch und sympathisch. Der Bau der Mauer, die Folgen für die Bevölkerung, die Flucht des Bruders und die Auswirkungen auf die zurückgelassene Familie lesen sich dramatisch und ich konnte mir beim Lesen, das ein oder andere Tränchen nicht verkneifen. Eindringlich werden die Repressalien durch den Staat, bzw. durch die Staatssicherheit geschildert. Das Buch rüttelt auf, macht wütend und betroffen und ich bin heilfroh, nicht nur im hier und jetzt zu leben, sondern in Freiheit. Viele Machenschaften/Tatsachen waren mir bis zum Lesen nicht wirklich bewusst und so bin ich bei der Lektüre ein ganzes Stück nachdenklicher und sehr, sehr betroffen geworden. Dadurch, dass es so spannend geschrieben ist, konnte ich es kaum aus der Hand legen und hatte es auch ruckzuck durchgelesen. Besonders beeindruckt haben mich die Nachworte von Iris Bäcker sowie Angelika Schneider und deren Mut „ihre“ Geschichten an Hera Lind zu senden. Hätte sie dies nicht getan, hätte dieses lesenswerte Buch nicht geschrieben werden können und ihre doch recht tragischen Familiengeschichten wären ungehört in der Versenkung verschwunden. ... Liebe und Mut, Verrat und Flucht – eine Schwester hält zu ihrem Bruder ... Inhalt: Voller Begeisterung zieht die bayrische Familie Alexander in den späten 1950er-Jahren vom Chiemsee nach Thüringen, wo der Vater Direktor im Erfurter Zoo wird. Ein Paradies für die Kinder Lotte, Bruno und deren Schwestern. Doch dann wird die Mauer gebaut, und es gibt kein Zurück. Obwohl der musikalisch hochtalentierte Bruno gerade frisch verheiratet und Vater geworden ist, flieht er Hals über Kopf in den Westen. Er ist frei, hinterlässt aber eine geschockte Familie, deren Leben nun vollends aus den Fugen gerät. Besonders als Bruno den Vater anfleht, seiner Frau und dem Baby zur Flucht zu verhelfen ... Die Autorin: Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit ihren zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Mit den Tatsachenromanen wie »Die Frau, die zu sehr liebte«, »Hinter den Türen« und »Die Frau, die frei sein wollte« eroberte sie erneut die SPIEGEL-Bestsellerliste und machte dieses Genre zu ihrem Markenzeichen. Hera Lind lebt mit ihrer Familie in Salzburg. Weitere Bücher: Vergib uns unsere Schuld, Hinter den Türen, Die Frau die frei sein wollte, Gefangen in Afrika, Drachenkinder, Himmel & Hölle, Die Sehnsuchtsfalle, Mein Mann, seine Frauen & ich, Verwandt in alle Ewigkeit, Der Prinz aus dem Paradies, Der Mann, der wirklich liebte, Tausend und ein Tag, Kuckucksnest und viele mehr ... Fazit: 4****Der Roman „Über alle Grenzen: nach einer wahren Geschichte“ ist im Diana Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 384 lesenswerte Seiten, die das kostbare Gut „Freiheit“ noch „wertvoller“ machen und dem Leser dies, meiner Meinung nach, auch eindrücklich vor Augen führen.

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