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Rezension zu
Heideblütenküsse

Nach Hause kommen

Von: Sarah
12.07.2019

Die Heide, zwei Männer und Emma, die herausfinden muss, wo ihr Herz wirklich zu Hause ist. Von der Autorin Silvia Konnerth habe ich bereits Törtchen zum Verlieben gelesen. Klar also, dass ihr neuer Roman Heideblütenküsse auch auf meiner Liste stand. Schon allein das Cover des Buches verspricht vor allem eins: einen schönen Roman, bei dem es dem Leser wohlig wird. Die Geschichte Die Protagonistin Emma ist eine toughe Frau, die schon früh von zu Hause weggegangen ist und mittlerweile eine erfolgreiche Immobilienmarklerin in Köln ist. Ihre Heimat, Moorbach, hat sie seit Jahren gemieden. Doch ein Auftrag ihres Chef zwingt sie genau dorthin zurückzugehen. “Doch Emma hatte vergessen, dass die Heide mitunter ebenso langsam wuchs, wie die Menschen sich veränderten, und dass sie sich an manchen Stellen, einmal verdorrt, nie wieder erholte.” (S. 29) Vor Ort stürzen viele Emotionen auf Emma ein. Vieles, was sie tief in ihrem Innern verschlossen hoffte, kommt wieder hoch und zusätzlich dazu trifft sie auf ihre einstige Jugendliebe Mark. Nach und nach entdeckt Emma allerdings nicht nur alte (und auch neue) Gefühle wieder, sondern sie merkt auch, was es für sie bedeutet, wieder in der Heimat zu sein. “Vorwärtszugehen statt zurück bedeutete nicht, alles hinter sich zu lassen, sondern mitzunehmen, was das Leben einem schenkte. Erinnerungen, Erfahrungen, Freude und Schmerz waren lauter Päckchen, verschieden groß und in buntes Papier eingewickelt. Geschenke, die an auspacken oder an einem sicheren Ort aufbewahren konnte. (S. 212) Aber wo führt Emma da am Ende hin? Und was für eine Bedeutung hat dieser andere Mann, Leo, für Emmas Leben? Meine Meinung Der Roman Heideblütenküsse von Silvia Konnerth hat mir aus mehreren Gründen gut gefallen. Die Thematik des “Heimkehrens” finde ich sehr gut gewählt und ich denke, es gibt einige Menschen, die ebenfalls noch vermeintliche alte Dämonen in ihrer Heimat wittern und sie deshalb meiden. Die Geschichte ist aber zwischenzeitig so herrlich amüsant geschrieben, dass sie keinesfalls schwermütig wird. Man stelle sich zum Beispiel vor, man treffe auf seinen Vater, währenddessen dieser gerade von der Mutter gemalt wird. Nackt, versteht sich. Wer kann da bitte noch ernst bleiben ;)? Aber auch Emmas kindliche Seite kommt immer wieder zum Vorschein, zum Beispiel als sie, wie sie es früher oft gemacht hat, auf einen Baum kletterte: “Es war ewig her, seitdem sie das letzte Mal auf einen Baum geklettert war. Wahrscheinich war sie ohnehin zu alt für derlei Aktionen. In ihrem Alter machte man Zumba und kletterte nicht auf Bäume. Dennoch umfasste sie einen Ast, zog daran, immer fester, bis sie die Füße vom Boden löste und am Ast baumelte.” (S. 223) Gerade solche Abschnitte, in denen die wahre Emma hinter der toughen Immobilienmaklerin herauskommt, lassen den Leser Schmunzeln, denn hat nicht jeder noch so ein inneres Kind in sich? Fazit Am Ende ist es das Gefühl von “Nach Hause kommen”, wie die Autorin Claudia Winter schon passend angemerkt hat, das den Roman Heideblütenküsse zu etwas ganz Besonderem macht. Es sind diese Gerüche, Farben und Geschmäcker, die man mit seinem Zuhause verbindet und die tief im Herzen verankert sind. Und mal ehrlich, wer kann etwas Erdung und nach Hause kommen in der heutigen Zeit nicht ab und zu mal gebrauchen?

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