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Rezension zu
Bitterherz

Der gelungene dritte Band einer Reihe

Von: Nordic-Crime.de
27.07.2019

Die Leiche einer jungen Frau zerstört von einer Sekunde auf die andere die vorherrschende Idylle an einem Bergsee. Die mit einem Ballerinakostüm bekleidete Tote wurde auf eine besonders perfide Art ermordet. Ein Frostschutzmittel wurde ihr direkt ins Herz gespritzt. Die Ermittlung wird Holger Munch übertragen. Der etwas kauzige Kommissar, der inzwischen auf die sechzig zugeht, hat bereits zahlreiche Erfahrungen mit Serienmördern sammeln können. Zusammen mit seiner Kollegin Mia Krüger, der er mit seinem Besuch den Urlaub vermasselt, machen sich die beiden daran, herauszufinden, was eine junge Frau in einem Ballettoufit auf diesem Berg zu suchen hatte. Doch ihnen bleibt nicht viel Zeit zum überlegen, denn während sie die ersten Spuren analysieren, passiert der zweite Mord. Kritik: Der Norweger Samuel Bjørk ist sicher einer der interessanten Vertreter der neuen Garde junger nordischer Schriftsteller, ist es doch ein Pseudonym für einen Mann, der als Sänger, Songschreiber, Künstler und eben als Autor aktiv ist. In dieser Funktion legt er mit „Bitterherz“ den dritten Roman um sein Ermittlerduo Holger Munch und Mia Krüger vor. Wie schon die beiden vorherigen Bücher, besticht auch das neue Buch durch eine ausgeklügelte und verschachtelte Handlung, die sich kontinuierlich steigert. Bedingt durch die hohe Schlagzahl, die der Täter vorlegt, stehen die beiden Kommissare unter einem enormen Druck. Ein Druck, den Samuel Bjørk eins zu ein in Form von Spannung an den Leser weitergibt. In einem Interview verriet der Autor einmal, dass ihm seine eigenen Idee ängstigen. Das ist sicher ein gutes Zeichen. Zumal er in „Bitterherz“ den bisher komplexesten Fall der Serie anbietet. Der Leser muss recht aufmerksam dabeibleiben, um alle Handlungsstränge zu verstehen und zuzuordnen. Belohnt wird er dafür mit ausgefeilten Charakteren. Insbesondere die Psyche des Täters wird immer wieder thematisiert und durchleuchtet. Wie bei jeder Serie stellt sich irgendwann die Frage: Besitzt die Hauptfigur ausreichend Kraft, um die Handlung zu tragen und den Leser zu überzeugen? Im Fall von Holger Munch und Mia Krüger kann man sagen, dass sich in ihrem dritten Ermittlungsfall noch keinerlei Verschleißerscheinungen bemerkbar machen. Im Gegenteil. Die eher depressive Mia Krüger, die den Tod ihrer Schwester mit sich herumträgt und der eigenbrötlerische Holger Munch ergänzen sich ganz hervorragend. Stilistisch ist „Bitterherz“ wieder einmal eine Meisterleistung. Samuel Bjørk ist einer der wenigen Autoren, die nicht nur die Perspektive wechseln, sondern auch den Sprachrhythmus ihren jeweiligen Figuren anpassen. So gibt es mal kurze, knackige Sätze, die stellenweise abgehackt klingen und mal recht lange, fast schon verschachtelte Aussagen, die den Leser fordern. Doch genau das macht die Romane von Samuel Bjørk im Allgemeinen und „Bitterherz“ im Speziellen so lesenswert. Hinzukommt, dass der Autor sehr viel Wert auf Detailtreue legt. Die Arbeit der Polizisten wird so authentisch wie möglich gezeigt. Auch das ein Indiz dafür, warum sich die Geschichten des Norwegers einer so großen Beliebtheit erfreuen. Der dritte Roman um Holger Munch und Mia Krüger setzt die Reihe ausgesprochen gut fort. Ohne die ersten beiden Fälle zu kopieren, schafft es Samuel Bjørk, seine Serie weiterzuentwickeln. Frei jeder Übertreibung kann man sagen, dass er mit „Bitterherz“ den bisher besten Roman vorgelegt hat. Und das will angesichts der Klasse seiner bisherigen Bücher schon etwas heißen.

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