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Rezension zu
Altes Land

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein schöner Rundblick auf das Land, die Leute und das Leben im Alten Land

Von: Angelika O.
10.04.2015

“Altes Land” ist ein Generationen übergreifender Familienroman. Den Anfang macht Vera Eckhoff, die zusammen mit ihrer Mutter - einer preußischen Gräfin, als Flüchtling auf dem Gut Eckhoff landet. Die Hausherrin Ida Eckhoff ist über das “Flüchtlingspack”, wie diese Menschen allgemein bezeichnet wurden, nicht glücklich, aber sie als Helfer auf dem Hof sind sie durchaus zu gebrauchen. Besonders weil Karl, der Sohn des Hauses, als psychisches und körperliches Wrack aus dem Krieg zurück gekommen ist. Karl und Veras Mutter heiraten nach einiger Zeit. Ida Eckhoff zerbricht daran endgültig, denn Hildegard von Kamcke ist alles andere als die Schwiegertochter die sie sich gewünscht hat. Nach einiger Zeit lernt Hildegard einen anderen Mann kennen und verlässt Karl und lässt ihre Tochter Vera auf dem Hof zurück. Vera muss ihre Mutter und deren neue Familie in den Ferien immer besuchen. Später kommt ihre Halbschwester immer zu ihr auf den Hof. Und obwohl sich beide nichts sehnlicher als die Liebe der Mutter wünschen, ist sie beiden in gewisser Weise versagt. Jahre später zieht Anne Hoge, Veras Nichte, samt Sohnemann zu ihr auf den Hof. Auch sie sind Flüchtlinge. Geflohen aus der Stadt, weil Annes Mann sich in eine andere verliebt hat und für Anne und den kleinen Sohn kein Platz mehr in der Wohnung ist…. Im ersten Moment als ich Hannelore Hogers Stimme hörte, war mein Gedanke: “Oh Gott, das wird zäh werden!”. Erst allmählich verstand ich, wie passend diese etwas schleppende, etwas tiefere Stimme für diesen Roman ist. Das Alte Land mit seinem platten Dialekt und wenn dort Hochdeutsch gesprochen wird, dann hört man diesen auch noch heraus. Und genau so sprach Frau Hoger: Plattdeutsche Gemütlichkeit, sie war spürbar. Sehr sympathisch. Die Leute wurden durch ihre Interpretation für mich lebendig. Eine nette Dorfgemeinschaft vom Land. Die bissigen Kommentare sind zum Schmunzeln und passen zu den rauen aber sympathischen Landbewohnern. In der Geschichte erfährt man viel über Veras und Annes Leben. Es ist eine Zeitreise durch 60 Jahre. Sie erzählt von der Suche nach Geborgenheit und Liebe, nach der Sehnsucht nach einem Platz wo man zu Hause ist. Einige Menschen und Situationen kamen mir selber bekannt vor. Dörte Hansen ist mit “Altes Land” ein Roman gelungen in dem ich Abschnittsweise Parallelen zu meinem Leben finden konnte. Ein schöne schöne Erzählung und von Hannelore Hoger passend umgesetzt. Auch wenn mir das Plattdeutsche nicht vertraut ist, habe ich vieles sehr gut verstanden. Mein Fazit: Eine schöner Generationenroman mit sehr realen Charakteren. Bildlich wunderschön in Worten dargestellt die Landschaft, die Leute und das Leben im Alten Land. Einziges Manko: das Hörbuch ist gekürzt. Das Ende kam viel zu schnell, ich hätte noch lange zuhören können!

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