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Rezension zu
Die Sekte - Es gibt kein Entkommen

Die Sekte - Es gibt kein Entkommen (Mariette Lindstein)

Von: Poldi
14.08.2019

Sofia Baumann steht kurz vor dem Abschluss ihres Studiums der Literaturwissenschaften. Als das Angebot des charismatischen Franz Oswald kommt, eine Bibliothek seiner Bewegung Via Terra aufzubauen, sagt sie zu. Denn die Lebensweise der Gemeinschaft und Franz’ Vision von einer perfekten Zukunft faszinieren Sofia sofort. Doch auf der abgelegenen Insel angekommen beginnen sich Zweifel in ihr zu regen... Mariette Lindsteins Biografie weist eine 25-jährige Mitgliedschaft bei Scientology auf, sodass die schwedische Autorin durchaus einen tiefen Einblick in die Vorgänge einer Sekte haben dürfte. Ganz so groß ist die Gemeinschaft in ihrem Roman „Die Sekte – Es gibt kein Entkommen“ zwar nicht, doch die Grundzüge der obskuren Glaubensgemeinschaft um Franz Oswald werden dennoch sehr gekonnt beschrieben. Doch zunächst widmet sich der Thriller Sofia, aus deren Sicht vorrangig erzählt wird. Eine gewöhnliche junge Frau, vielleicht noch etwas orientierungslos, aber voller Hoffnung und Idealismus, die sich wohl genau deswegen von Oswald so mitreißen lässt. Das ist durchaus glaubhaft beschrieben und lässt den Start in die Handlung sehr flüssig wirken. Der weitere Verlauf kann da jedoch nicht ganz mithalten, denn die Spannung lässt im weiteren Verlauf deutlich nach. Das liegt vor allem daran, dass Klappentext und Titel schon zu viel verraten und Lindstein es nicht immer schafft, ihre Leser noch zu überraschen. Vieles konnte man vorhersehen oder zumindest erahnen. Auch die Spuren, die zum Ende der Handlung führen, sind recht offensichtlich gelegt, sodass es eher überraschend gewesen wäre, wenn das Finale doch anders verlaufen wäre. Gut gefällt mir hingegen der zweite Handlungsstrang, bei dem lange nicht klar ist, wie er mit Sofias Geschichte zusammenhängt. Doch hier wird ein weiterer wichtiger Charakter unter die Lupe genommen und seine Entwicklung erlebbar gemacht, was dem Roman mehr Tiefe verleiht. Einige Passagen des Buches sind etwas zu lang geraten, besonders die ausführlichen Beschreibungen des alltäglichen Lebens in der Sekte konnten mich nicht durchgängig fesseln. Doch insgesamt sind Lindstein eine flüssige Erzählweise und passende sprachliche Bilder gelungen, die eine überzeugende Atmosphäre schaffen und trotz einiger Stolpersteine einen überzeugenden Thriller schaffen.

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