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Rezension zu
Die Sekte - Es gibt kein Entkommen

Vom Traum zum Albtraum

Von: hereIam-Andrea
23.08.2019

„Auf einer nebeligen, sturmgepeitschten Insel vor der Westküste Schwedens hat sich der charismatische Franz Oswald, Anführer der Bewegung Via Terra, mit seinen Anhängern in einem herrschaftlichen Anwesen niedergelassen. Sofia Bauman ist fasziniert von dem Mann und dem geheimnisumwitterten Ort. Als er ihr einen Job anbietet, fällt es ihr leicht alles hinter sich zu lassen. Doch Oswald entpuppt sich als sadistischer Psychopath, der Sofia zu seinem Spielzeug machen will. Sie muss fliehen, aber sie ist längst in einem dunklen Netz aus Abhängigkeit, Liebe und Gewalt gefangen … „ Der Triller der Autorin Mariette Lindstein hatte mich aufgrund des Buchklappentextes sofort angesprochen. Das Thema Sekten, das in meiner Kindheit sehr präsent war, ist in den letzten Jahren eher selten in den Medien zu finden. Dennoch glaube ich, dass es nach wie vor Gemeinschaften gibt, die Menschen in ihren Bann ziehen. Eine besondere Lebensform, ein Zusammenleben von Gleichgesinnten in unruhigen und stressigen Zeiten – auch heute haben Sekten, in welcher Form auch immer, sicherlich noch Zulauf. Sofia, die Hauptperson dieses skandinavischen Romans, freut sich auf eine interessante Aufgabe, die der Gründer von Via Terra ihr anbietet. Für zwei Jahre soll sie auf der Insel im Nebel arbeiten und die Bibliothek aufbauen. Doch was als Einstig in das Berufsleben dienen soll, entwickelt sich im Laufe der Geschichte in eine ganz andere Richtung. Immer mehr werden die Mitarbeiter des „Unternehmens“ zu geknechteten Personen. Wobei es immer mehr als einem Menschen geben muss, der diese Form des Lebens aufrecht erhält und für gut befindet. Denn nie hat eine einzelne Person diese Macht. Es muss immer begeisterte Anhänger und Mitläufer geben, um das System aufrecht zu erhalten. Und so gibt es auch in diesem Thriller genügend Menschen, welche die Ideen ihres Anführers gut heißen und umsetzen. Ich interessiere mich immer auch für die Person hinter einem Roman. Und so habe ich auch das Internet zu Frau Lindstein befragt. Die Autorin dieses Buchs war über 25 Jahre selbst Mitglied bei Scientology. Deshalb gehe ich davon aus, dass es beim Inhalt des Buchs durchaus Parallelen zu ihrem früheren Leben geben dürfte. Mein Fazit: Das Buch startet locker, wobei es für mich nicht ganz nachvollziehbar ist, warum der Anführer der Sekte so charismatisch ist. Das kommt für mich in den Anfängen des Romans nicht wirklich gut rüber. Hier hätte ich mir mehr Ausgestaltung gewünscht. Was macht diese Person so anziehend, warum gelingt es dem Mann, Menschen in seinen Bann zu ziehen. Der Weg vom schönen Leben zum Dasein in Gefangenschaft wird umfassend erzählt. Hier entstehen bisweilen ein paar Längen. Hier wäre viel Raum für eine deutlich spannendere Handlung und Ausgestaltung geblieben. Richtig spannend wird das Buch dann im letzten Teil. Die Fahrt, die die Handlung dann aufnimmt, hätte ich mir für den gesamten Thriller gewünscht. Alles in allem ein unterhaltsamer Roman, der aber leider in der Mitte zu langatmig ist. Ich hatte mir bei einem Bestseller einfach noch ein bisschen mehr Handlung gewünscht. Auch geht mir der Wechsel der Hauptdarstellerin vom Opfer zum Macher ein bisschen zu abrupt. Aber der letzte Teil des Romans entschädigt dafür. Da bekommt der Thriller ein wirklich gutes Tempo. Insgesamt schon aufgrund des Inhalts und der Brisanz des Themas ein lesenswertes Buch.

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