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Rezension zu
Bis ans Ende der Ewigkeit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine würdige und spannende Fortsetzung der All Souls-Trilogie

Von: Livia
29.08.2019

Inhalt und Lesegefühl: Obwohl ich die All Souls-Trilogie schon vor einigen Jahren beendet habe, habe ich mühelos in dieses Buch hineingefunden und kann mir sogar vorstellen, dass es auch gut ohne die Trilogie verstanden und gelesen werden kann. Trotzdem ist es natürlich schön, wenn man die "Vorgeschichte" und Protagonisten bereits kennt und weiss, worauf man sich vom Stil her einlässt. Dieses Buch ist aber nicht einfach "nur" eine Liebesgeschichte, wie der Klappentext vielleicht suggeriert. Vielmehr geht es in "Bis ans Ende der Ewigkeit" um die Verwandlung in einen Vampir und die komplizierte Zeit nach der Wiedergeburt. Es geht um Regeln und Formalitäten, Gepflogenheiten und Traditionen. Vor allem Marcus - nicht immer rühmliche, aber sehr, sehr spannende und wunderbar historisch eingebettete - Vergangenheit spielt im Buch eine grosse Rolle. Und was mir auch besonders gut gefallen hat, waren die vielen Gedanken zu den Beziehungen, die innterhalb einer Familie bestehen. Eigentlich ist das Buch sogar komplett eine Liebesgeschichte an jegliche Modelle von "Familie" und beleuchtet einfühlsam die Beziehung von Söhnen zu Vätern und Töchtern zu Müttern, die Beziehungen zwischen Brüdern und Schwestern und alle Schwierigkeiten und auch wundervollen Momente, die sich daraus ergeben können. Ich denke, dass der Schlüssel zu diesem, wahrscheinlich ziemlich zufällig entstandenen und sehr emotionalen Schwerpunkt, im Nachwort liegt. Meine Meinung: Wie gerne bin ich mit Marcus ins achtzehnte Jahrhundert gereist und habe miterlebt, wie Bürgerkriege und die französische Revolution, die Pockenepidemie, Cholera und Gelbfieder gewütet haben und wie die Guillotine erfunden wurde. Marcus hat als Arzt oder vielleicht eher Hilfsarzt gearbeitet und in den Lazaretten der damaligen Zeit einiges erlebt. Ich persönlich liebe es, wenn Bücher in medizinische Gefilde oder auch andere Fachgebiete abdriften und dabei detailliert sind, spannend bleiben und man beim Lesen eine fundierte Recherche der Autorin erkennen kann. Das war hier definitiv der Fall und auch wenn einzelne Schilderungen von kriegsstrategischen Schachzügen dann doch ein wenig langatmig waren, haben mich die Ausflüge in die Vergangenheit und Marcus Familiengeschichte, sowie die Geschichte seiner Verwandlung zum Vampir überzeugt und gefesselt. Ebenfalls total unterhaltsam, manchmal schräg und witzig, manchmal verstörend, aber trotzdem einleuchtend, war Phoebes Verwandlung zur Vampirin und vor allem die beschwerliche und für sie und ihr Umfeld ziemlich gefährliche Zeit danach geschildert. Dass ich Diana und Matthew und ihren Zwillingen, sowie dem restlichen Clan begegnet bin, hat mir besonders gut gefallen. Besonders bewundere ich ausserdem die Konsequenz, mit der Harkness auch diesen Band aus der Ich-Perspektive von Diana erzählt und somit klar macht, dass "Bis ans Ende der Ewigkeit" eine Fortsetzung der All Souls-Trilogie ist. Schreibstil: Ich weiss nicht, wie genau sie es jeweils macht, aber weit mehr als 500 Seiten fliegen bei Deborah Harkness nur so dahin. Die Auflüge in die Vergangenheit sind spannend, bestens recherchiert und detailgetreu erzählt, ohne vor dem Hintergrund der historischen Ereignisse die Figuren aus den Augen zu verlieren. Weiter kommen ganz grosse Gefühle auf. Aber nicht nur die Romantik und Leidenschaft haben ihren Platz. Vielmehr kommen in diesem Buch diese Gefühle zum Zug, die oft ein wenig an den Rand gedrängt werden: Elternschaft, schwierige familiäre Beziehungen und die brutale Liebe, die Eltern für ihre Kinder empfinden können, aber auch der Stolz und die Grausamkeit, die mit der Bindung an eine gehobene und berüchtigte Familie einhergehen. Dies alles verpackt Harkness in eine spannende, unterhaltsame, manchmal richtig witzige, sehr erwachsene und fordernde Geschichte, die nichts mit "billiger" Vampir-/Nackenbeisser-Fantasy zu tun hat, sondern eine ganz eigene Welt erschaffen hat, in der Hexen, Dämonen, Vampire und Fabelwesen nach ihren ganz eigenen Regeln nebeneinander existieren und manchmal sogar miteinander auskommen können. Meine Empfehlung: Ich empfehle euch dieses fesselnde, informative, unterhaltsame und sehr emotionale Buch von Herzen weiter, möchte euch aber bitten, zuerst die All-Souls-Trilogie zu lesen, die noch viel mehr eine Ode an die Wissenschaft und Forschung ist und ausserdem natürlich auch viel zu einem besseren Verstehen der Handlung beitragen kann.

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