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Rezension zu
Im Wald der Lügen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein Wald voller Rätsel

Von: Ulrike T.
24.10.2019

Der Roman „Im Wald der Lügen“ erzählt die unheilvolle Geschichte einer Familie über einen Zeitraum von 20 Jahren (1942 bis 1962). Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der drei weiblichen Hauptpersonen, denen jeweils abwechselnde Kapitel gewidmet sind, die sich in ihrer Form unterscheiden. Angie: (1.Person Präteritum) Mit ihr beginnt und endet die Geschichte. Sie ist die Erzählerin, die Beobachterin, aber auch immer mehr selbst verstrickt. Zu Beginn des Romans wäre ihr Baby fast ertrunken und mir blieb lange unklar, was es mit dieser Szene auf sich hatte. Mit dem geretteten Kind zu Hause angekommen, nimmt sie einen Anruf der 17-jährigen Nichte ihres Mannes entgegen, die mitteilt, ihr Vater (Henry) sei tot und ihre Mutter(Silja) sei verschwunden. Angie überbringt die Nachricht ihrem Mann Paul und setzt durch, ihn zu seiner weit entfernt lebenden Nichte zu begleiten. Dort versucht sie, für Paul und Ruby da zu sein und muss immer mehr erleben, wie ihre bis dahin heile Welt bröckelt und sie am Schluss selbst in Gefahr ist. Ruby: Die Kapitel sind in der dritten Person Präsens verfasst, allerdings ist es so, dass man hier ausschließlich etwas über Ruby und ihre Gedankenwelt erfährt bzw. Erlebnisse und Erfahrungen aus ihrer Sicht geschildert sind. Ruby ist ein verschlossenes, etwas seltsames Mädchen und lange Zeit weiß der Leser nicht so recht, was er von ihr zu halten hat. Sie hasst das luxuriöse Haus, das ihre Mutter gewollt hat und hat den angrenzenden Wald als Rückzugsort gewählt. Ein Mann (Shepherd) spielt in ihrem Leben eine Rolle, aber fast bis zum Schluss wissen wir nicht, welche. Silja: In den Kapiteln über Silja (3. Person Präteritum) erfahren wir beginnend mit dem Jahr 1942, dem Jahr, in dem sie Henry kennengelernt hat, die Geschichte von Silja und ihrer problematischen Ehe mit Henry. Die Jahreszahlen über den Kapiteln erleichtern die Orientierung. Silja leidet unter der unglücklichen Ehe mit Henry, der verletzt und traumatisiert aus dem Krieg heimgekehrt war. Wir erfahren, wie sie ihr Leben neben ihrem Mann gestaltet und etliche positive und negative Wendungen erlebt. Das Buch ist gespickt mit Metaphern und Symbolen, deren Bedeutung überwiegend erst am Ende des Buches klar wird. Die Stadt, in der Henry, Silja und Ruby zu Hause sind/waren heißt Stonekill. Shepherd, ein Hütehund, Beschützer? Der Name Ruby, der rote Edelstein. Nicht zuletzt das Symbol des Waldes, der Teil des Titels ist. Beurteilung: Das Buch gibt immer wieder Rätsel auf und hält Überraschungen bereit. Durch das Buch begleiten den Leser viele Fragen, wie „Wer hat Henry getötet?“, „Welche Rolle spielt Shepherd?“, „Was steht in dem Zeitungsartikel, den Angie nicht lesen soll?“ So wird die Neugier wachgehalten. Im letzten Drittel erfährt der Leser häppchenweise die Lösung der Rätsel und es kommen neue Überraschungen hinzu. Treffend dargestellt sind die Besonderheiten des Lebens in den 40er und 50er Jahren. Was mir allerdings schwer fiel, war, emotional in das Buch einzutauchen. Ich hätte mir gewünscht, mehr von den Gefühlen der Personen spüren zu können. Vieles ist meiner Meinung nach in einem distanzierten Ton geschrieben, wobei ich mir nicht darüber im Klaren bin, ob das Absicht ist. Durch die vielen Rätsel und Überraschungen, die der Roman bereithält, hatte ich dennoch Freude am Lesen.

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