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Rezension zu
Im Zeichen des Löwen

Freie Friesen

Von: Eliza
15.03.2020

Daniel Wolf ist mal wieder ein historisches Epos gelungen, welches kaum Wünsche offenlässt. Ein wunderbarer Schmöker, der einen die Zeit vergessen lässt. Das Cover kommt sehr klassisch daher für einen historischen Roman und bietet genügend Anknüpfungspunkte an die Fleury-Saga, mit der Daniel Wolf sich in die Herzen seiner Fans geschrieben hat. Ein Klappentext existiert quasi nicht, da ein einziger Satz für mich kein Klappentext ist. Um etwas mehr über das Buch zu erfahren muss man die Informationen des Verlages auf der Website und der Online-Händler zu Rate ziehen. Seiner Epoche bleibt Daniel Wolf treu, allerdings wechselt er den Schauplatz und begibt sich an die stürmische See. Das Leben in Friesland bestimmt den Roman maßgeblich. Es geht zum einen um die Freiheit der Friesen, aber auch um den Schiffbau und die aufkommende Hanse. Wie in Daniel Wolfs Romanen üblich kommt aber auch die Familie nicht zu kurz: Streit, Liebe, Machtspiele, Handel und Religiosität, bekommen ihren Raum in diesem fast 1000-Seiten-Roman. Mit Jann Osinga hat der Autor eine sympathische Hauptfigur geschaffen, die sehr lebendig und authentisch ist. Jann ist der Bastard der Familie und hat dementsprechend einen schweren Stand in der Familie und Gesellschaft. Trotzdem verliert er seine Ziele und Träume nicht aus den Augen, auch wenn er sich manchmal den Gegebenheiten beugen muss. Seine Familie hat mächtige Feinde, aber auch innerhalb seiner Familie muss er sich behaupten. Die Fehde zur Familie Hylkena steht aber im Mittelpunkt des Romans und überschattet das gesamte Leben im Kirchenspiel und in Warfstede. Durch die verschiedenen Schauplätze und die viele handelnden Figuren, die nach und nach eingeführt werden, nimmt der Roman immer mehr an Tempo auf. Es wird nie langweilig, sondern es bleibt stehts unterhaltsam und spannend. Der Roman wird chronologisch erzählt und ist sowohl in Teile, als auch in Kapitel unterteilt. Die verschiedenen Sichtweisen sorgen dafür, dass die sowohl die Haupt- als auch Nebenfiguren sehr nahbar für den Leser sind. Meine Lieblingsfigur ist Abbe, der Bruder von Jann der von Geburt an unter Fehlbildungen leidet und als Krüppel bzw. Buckliger beschrieben wird. Er kämpft genauso wie Jann um die Anerkennung des Vaters und sucht seinen Platz in der Gesellschaft. Bei ihm kommt hinzu, dass er sehr gebildet ist und als einer der wenigen Lesen und Schreiben kann. Einzig die Rolle der Frau kommt ein wenig zu kurz, hier ist lediglich Jorien die Vertreter die innerhalb des Romans eine eigene Stimme bekommt, zwar kommt zum Ende des Romans eine weitere Frau dazu, doch diese ist so unsympathisch, dass sie keinerlei Identifikationsfigur für weibliche Leser bietet. Der Roman liest sich ganz hervorragen der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt sehr einnehmend und süffig. Einzig die vielen maritimen Begriffe haben bei mir am Beginn etwas den Lesefluss gehemmt, am Ende war dies aber überhaupt gar kein Problem mehr. Auch logisch konnte ich keine Fehler ausmachen, der Roman war stets für mich nachvollziehbar und interessant gestaltet. Das Buch hat vorne in der Klappbroschur eine Karte des Ortes und in der hinteren Klappe findet sich eine Skizze einer Kogge mit den wichtigsten Begriffen. Auch befindet sich ein Personenregister und ein Glossar im Buch, sodass der Leser bei Bedarf immer wieder nachschlagen kann. Ein großangelegtes Epos, welches mir sehr viel Spaß gemacht hat und ich bin schon sehr gespannt wie es mit Jann und den seiner Familie weitergehen wird. Ein großartiger historischer Roman der sowohl Männer, als auch Frauen begeistern wird, da hier das pralle Leben mit all seinen Höhen und Tiefen abgebildet wird. Er ist zudem sehr lehrreich und interessant gestaltet. Ich bedanke mich sehr bei Daniel Wolf für die ausgezeichnete Unterhaltung und dem Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

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