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Rezension zu
Vardo – Nach dem Sturm

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Atmosphärisch und düster - ein großartiger Roman

Von: Barbaras Bücherbox
02.05.2020

Der Sturm kam heran wie ein Fingerschnipsen. Im Nachhinein werden das die Frauen von Vardo sagen, wenn der Schmerz nicht mehr so groß ist. Er kam heran, schlug zu und nahm der Insel Vardo zusammen mit den Männern auch die Zukunft. So schien es zu Beginn, denn die Frauen fangen an, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und die Dinge zu erledigen, die sonst den Männern vorbehalten war. Doch für Frauen schickt es nicht, auf Fischfang zu gehen, Rentiere zu schlachten und, Gott bewahre, Hosen zu tragen. Und so sendet der König einen Kommissar auf die Insel, mit der Absicht, die Frauen auf den Weg Gottes zurück zu führen und dieser beschreitet einen Pfad voller Beschuldigung und Denunziation … Nicht nur der Sturm kam wie ein Fingerschnipsen, auch Vardo erwischte mich absolut überraschend. Mit einer drückenden, düsteren Atmosphäre, einer Kälte, die einen in die Knochen kriecht und bis auf den letzten, erschütternden Seiten nicht mehr verlassen will, trifft Vardo so tief ins Herz und gleichzeitig wie ein Schlag in die Magengrube, dass die vierhunderte Seiten gleichzeitig zu wenig und zu viel sind. Man will einerseits länger verweilen, denn der Sog, den Kiran Millwood Hargrave erzeugt, ist so stark, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte. Andererseits ist das Schicksal der beiden Frauen, denen wir folgen – Maren, eine junge Frau aus Vardo, die im Sturm ihren Verlobten verlor und Ursa, die an den Kommissar verheiratet wurde -, so tragisch und dramatisch, dass es eigentlich keine Freude sein kann, darüber zu lesen. Häufig will man über die Dummheit und Bosheit der Menschen den Kopf schütteln. Doch immer ist da auch ein Funken Hoffnung in all der Düsternis – die Freundschaft der Frauen -, was das Buch ein wenig von seiner Traurigkeit nimmt. Ein großartiges Buch und eine absolute Überraschung!

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