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Rezension zu
Abgrund

Abgrund (Yrsa Sigurdardottir)

Von: Poldi
02.06.2020

Mitten in einer surrealen Landschaft aus erstarrter Lava wird Helgi auf einer alten Hinrichtungsstätte erhängt und ein Nagel durch seine Brust getrieben. Die ersten Ermittlungen laufen ins Leere, scheinen Freunde und Familie doch nichts Negatives berichten zu können. Doch als in der Wohnung des Ermordeten ein dreijähriges Kind aufgefunden wird, der sich an nichts erinnern kann, bekommt der Fall eine überraschende Wendung. Wieder müssen sich Kommissar Huldar und Psychologin Freyia zusammentun, um das Rätsel zu lösen… Mir „Abgrund“ hat Yrsa Sigurdardottir bereits ihren vierten Roman um Huldar und Freyia geschrieben, und wie der Titel bereits andeutet, geht es dieses Mal noch etwas düsterer zu. Dafür wird in einer packenden Introszene um die Ermordung von Helgi direkt eine dichte Stimmung heraufbeschworen – sowohl was die Tat an sich angeht, aber auch die markante Landschaft wird sehr atmosphärisch beschrieben. Ein Element, dass auch hier wieder einen festen Platz im Romangefüge hat und so einen sehr individuellen Ausdruck erhält. Nach diesem sehr gelungenen Start geht es zwar etwas ruhiger und weniger temporeich weiter die Spannung wird aber konsequent hochgehalten, da immer neue Details über die Hintergründe des komplexen Falls auftauchen. Sehr gut gefällt mir, dass die einzelnen Elemente gar nicht so recht zusammenzupassen scheinen und man als Leser lange im Dunkeln tappt, wie alles zusammenhängen könnte. Das stellt sich später aber alles als sehr durchdacht und clever konstruiert heraus und man ist erstaunt, dass man die Zusammenhänge nicht vorhergesehen hat. Mich hat die Handlung vollkommen gepackt und nicht mehr losgelassen, ich musste mich ab und an zwingen, das Buch aus der Hand zu legen. Vielleicht auch, weil die Charaktere wieder so gelungen beschrieben sind. Das Team um Freyia und Huldar wird weiter beleuchtet, ihr Schicksal und ihre Entwicklung weitergetrieben, auch neue Charaktere stoßen hinzu und sorgen für neuen Trubel und einige markante Auftritte. Ich mag, aber ebenso, dass die Figuren, die um den Fall erfunden wurden, ebenso viel Aufmerksamkeit bekommen und der Handlung ihre persönliche Note verleihen. Das nimmt alles nicht zu viel Raum ein, dass es den Fall an sich überdecken würde, sorgt aber für noch mehr dichte Stimmung und einen sehr unterhaltsamen Rahmen. Die eher ruhige, aber sehr eindringliche Erzählweise ihrer Thriller hat Sigurdardottir in ihrem vierten Band um die beiden Hauptcharaktere noch einmal intensiviert, was mir sehr gefallen hat. Sehr spannend geschildert, mit vielen Rätseln ausgestattet und clever zusammengefügt ergibt sich langsam ein komplettes Bild des komplexen Falles. Sehr lesenswert und ein echter Pageturner!

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