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Rezension zu
ELFENKRONE

Brutal, skrupellos und intrigant - Eine düstere Elfenwelt !

Von: bookslinesmagic
13.07.2020

*Inhalt/Klappentext:* Jude ist sieben, als ihre Eltern ermordet werden und sie gemeinsam mit ihren Schwestern an den Hof des Elfenkönigs verschleppt wird. Zehn Jahre später hat Jude nur ein Ziel vor Augen: dazuzugehören, um jeden Preis. Doch die meisten Elfen verachten Sterbliche wie sie. Ihr erbittertster Widersacher: Prinz Cardan, der jüngste und unberechenbarste Sohn des Elfenkönigs. Doch gerade ihm muss Jude die Stirn bieten, wenn sie am Hof überleben will … *Eindruck:* „Elfenkrone“, beziehungsweise “The cruel prince” hat zur Erscheinungszeit einen unheimlich großen Hype ausgelöst, dem ich zu dem damaligen Zeitpunkt noch vorsichtig ausgewichen bin. Nun habe ich mich aber mitreißen lassen und musste umbedingt auch in die düstere und intrigante Welt der Elfen eintauchen. Besonders gut gefällt mir zunächst, dass das Cover vom Englischen übernommen wurde. Die mit in den Titel verwobenen Äste und die abgebildete Elfenkrone passen einfach wunderbar zu der von Holly Black geschaffenen Welt und machen Lust in diese einzutauchen. Dem Schreibstil von Holly Black stehe ich etwas zwiegespalten gegenüber, denn vor allem zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden. Die Autorin schreibt zwar locker leicht, doch in meinen Augen auch sehr abgehackt und oberflächlich, was mir das Lesen an einigen Stellen ziemlich erschwert hat. Generell muss man anfangs sehr konzentriert an die Geschichte rangehen, gerade weil man die neue Welt, mit ihren unzähligen Charakteren erstmal näher kennenlernen muss. Nach ungefähr der ersten Hälfte konnte ich aber endlich vollständig ins Elfenreich abtauchen, die Seiten sind nur so dahingeflogen und ich konnte das Buch vor Spannung nicht mehr aus den Händen legen. Schnell konnte ich mich dann auch an Hollys außergewöhnliche Art zu schreiben gewöhnen und die Geschichte lies sich um Welten besser und flüssiger lesen. Nicht zu vergessen ist das grandiose Wordbuilding, das ich an dieser Stelle noch einmal betonen möchte. Holly Black schafft mit dem Elfenreich eine brutale, grausame und rigorose Welt, die mich mit ihren barbarischen Intrigen und Machtspielen nicht mehr loslässt. Ich bin wahnsinnig fasziniert von der düsteren und bedrückenden Atmosphäre, sowie dem unbeschreiblichen Setting. Erzählt ist die Geschichte ausschließlich aus der Sicht unserer Protagonistin Jude, was mir im Kontext zu dem Inhalt sehr gut gefallen hat. Der Leser hat so die Möglichkeit einen ausreichenden Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt zu bekommen, da sie sich gegenüber ihrer Mitmenschen eher verschlossen verhält, um sich ihnen zu beweisen. Zwar konnte ich Jude durch die Erzählperspektive an einigen Stellen besser verstehen, doch alle ihrer Handlungen konnte ich bis zum Schluss trotzdem nicht ganz nachvollziehen. Mal sehen, vielleicht passiert das ja in der Fortsetzung. In ”Elfenkrone” begleiten wir Jude, eine Normalsterbliche, die als Kind dabei zusehen musste, wie ihre Eltern kaltblütig ermordet werden. Anschließend wird sie von dem Mörder ihrer Eltern in das Reich der Elfen verschleppt, in dem sie sich nun einleben muss. Im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester gelingt ihr dies nicht und Jude hegt einen unbeschreibliche Hass gegen das Elfenvolk, von dem sie brutal und arrogant behandelt wird. Ihr sehnlichster Wunsch ist es dazuzugehören, doch die Elfen sind ihr in jeglicher Art überlegen. Auf mich als Leserin wirkte Jude zunächst sehr abweisend, kühl und verschlossen, doch ihre tragische Vorgeschichte konnte mich sofort in ihren Bann ziehen. Ebenso ist Jude eine starke, ehrgeizige und kämpferische Protagonistin, die eine beschützerische und rebellische Rolle in der Familie einnimmt. Es hat unglaublichen Spaß gemacht sie auf ihrem Weg zu begleiten, ihr zuzusehen wie sie sich dem Elfenvolk widersetzt und gegen Cardan und seine Anhänger rebelliert. Zwischen Cardan und mir besteht gewissermaßen eine Hassliebe. Einerseits verabscheut man ihn als Charakter für seine grausamen Taten, doch andererseits fasziniert er mich total. Obwohl er an Jude täglich seinen Hass an den Sterblichen auslässt und ihr bei jeder Gelegenheit, die sich ihm bietet, seine Abneigung zu spüren gibt, besteht eine ganz besondere Anziehungskraft zwischen den Beiden. Auch mir ist Cardan in irgendeiner Form sympathisch, da er eine charmante und unberechenbare Aura versprüht. Bei ihm sind auch ständig seine Freunde Locke, den ich bislang noch sehr schlecht einzuschätzen weiß, Nicasia, die Prinzessin der Tiefsee und Valerian, der mit Abstand grauenvollste der Vier. Eine weitere Hassliebe hege ich zu Madoc, dem Mörder Judes Eltern. Auf der einen Seite bemüht er sich ein guter Vater zu sein und man spürt die Liebe zwischen ihm und seinen (Stief)töchtern, doch andererseits ist er ein brutaler Mörder, der ständig auf Krieg aus ist. Zu Judes Schwestern möchte ich auch noch ein paar Worte verlieren, denn insbesondere Vivi ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie ist, im Gegensatz zu Taryn, die mir wahnsinnig unsympathisch ist, eine aufgeweckte und mutige junge Frau, die sich ihrem Vater gerne einmal widersetzt. Sie möchte kein Teil der Elfenwelt sein, schleicht sich oft in die Menschenwelt und möchte sich dort ein Leben aufbauen. Wie schon erwähnt ist mir der Einstieg in die Geschichte etwas schwerer gefallen als erhofft, was insbesondere am Schreibstil der Autorin lag. Mit der Zeit wurde mein Lesefluss angenehmer, ich kam um einiges besser durch die Seiten und die Handlung nimmt an Fahrt auf. Trotzdem entwickelt sich die Geschichte ganz anders als von mir erwartet. Das ist keinesfalls negativ gemeint, denn mit “außergewöhnlich” lässt sich die Geschichte wohl am besten beschreiben. Mein Eindruck von einer Elfenwelt war bisher immer - bunt, fröhlich und aufgeweckt. Holly Black zeigt jedoch wie brutal, blutig und barbarisch Elfen sein können, was mich auf einigen Seiten doch sehr schockiert hat. Man darf hier auf keinen Fall eine romantische, zuckersüße oder magische Romanze erwarten, denn in dieser Hinsicht muss ich euch leider enttäuschen. “Elfenkrone“ ist skrupellos, intrigant, aber einfach nur genial ! Die Autorin entführt uns hier in ein Reich voller Geheimnisse und Machtspiele. Im Elfenreich herrschen zudem nicht die Sitten, die wir als Sterbliche kennen, sondern eigene, die weitaus radikaler sind. Darüber hinaus muss man sich als Leser bewusst sein, dass die Welt, in der wir uns hier befinden, sehr komplex und stark verstrickt ist. Generell spielt Politik in diesem Fall eine große Rolle, weshalb ich den Geschehnissen manchmal nicht zu 100% folgen konnte. Hier ist viel Konzentration und Interesse gefragt, das ich als Leserin zu Beginn nur teilweise aufbringen konnte. Im Laufe der Geschichte wurde mein Interesse aber geweckt und vor allem das Ende konnte mich mitreißen und in seinen Bann ziehen. Es gab einfach unheimlich viele, überraschende Momente, die mich schockiert und sprachlos zurückgelassen haben. Ich bin unglaublich gespannt was mich in der Fortsetzung erwartet und kann es kaum erwarten endlich weiterzulesen ! Insgesamt ist “Elfenkrone“ ein unglaublich toller Fantasyauftakt, der den Leser mit einer spannenden und hochkomplexen Handlung überzeugt. Besonders die düstere Atmosphäre, sowie das brutale Setting konnten mich in ihren Bann ziehen und schlussendlich mitreißen. Mit Holly Blacks Schreibstil hatte ich leider so meine Probleme, doch nach und nach konnte auch ich problemlos in die Welt der Elfen eintauchen. *Fazit:* Holly Black entführt den Leser in “Elfenkrone” in eine brutale, skrupellose und düstere Welt der Elfen. Eine Welt voller Machtspiele und Intrigen, die den Leser schockiert zurücklässt. Nach einem eher holprigen Einstieg in die Geschichte, konnte ich mich mit der Zeit komplett im Elfenreich verlieren und die rebellische Jude auf ihrem Weg begleiten. 4/5🌟

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