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Rezension zu
Wild Flower - Die Gesetzlose

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Mitreißender Reihenauftakt mit einer knallharten Heldin

Von: Lesendes Federvieh
15.09.2020

Aster und ihre jüngere Schwester Clementine leben unter der Fittiche der zwielichtigen Madame Fleur in Green Creek, einem Ort inmitten einer rauen Wildnis voller gefährlicher Gestalten. Die Dame des Hauses brandmarkt junge Frauen mit einem magischen Blumentattoo, verkauft sie Nacht für Nacht an zahlende Männer und flößt ihnen regelmäßig die Droge Süßdistel ein, um sie gefügig zu machen. Aster konnte sich ihren freien Willen bewahren und versucht um jeden Preis ihre jüngere Schwester zu schützen. Als diese jedoch in ihrer Glücksnacht aus Versehen einen namhaften Freier umbringt, müssen die beiden in die Wildnis fliehen und zu Gesetzlosen werden, denn ansonsten droht Clem der sichere Tod. Auf ihre Spuren heften sich allerdings nicht nur die lebenden, sondern auch die toten Männer auf der Suche nach Vergeltung. Normalerweise mache ich einen großen Bogen um die Fantasyecke, doch nach einiger Zeit hatte ich mal wieder Lust auf eine mitreißende Dystopie. Wenngleich mir das Cover von „Wild Flower – Die Gestzlose“ im Gegenteil zur Originalausgabe überhaupt nicht zugesagt hat, so hat die Geschichte selbst diesen Eindruck allemal wettgemacht. Charlotte Nicole Davis zeichnet ein dystopisches Szenario, das einige fantastische Elemente enthält, jedoch grundlegend auf der in Amerika jahrelang stattgefundenen sexuellen Sklaverei und Ausbeutung von jungen schwarzen Frauen basiert. Es ist gleichermaßen eine aufrüttelnde Erzählung über Female Empowerment wie auch ein mutiges Streben nach Freiheit und Selbstbestimmtheit, das durch Temporeichtum, jede Menge Action und vor allem mit einer knallharten Heldin beeindruckt. Auf der Flucht durch die Wildnis mitsamt ihrer drohenden Gefahren ist Aster die unangefochtene Anführerin der neben ihrer Schwester aus drei weiteren Mädchen bestehenden Gruppe. Ihre Willensstärke wird bereits zu Beginn eindrücklich klar, da sie sich trotz der physischen wie psychischen Misshandlung nicht geschlagen gibt oder sich gar betäubt wie es die meisten Mädchen tun. Vielmehr gelingt es ihr, klare Worte für den Schrecken zu finden, der den Mädchen entgegen jeder Menschlichkeit angetan wird. Doch nicht nur Aster erscheint dank der sprachlich großartigen Erzählweise authentisch echt. Jeder Nebencharakter bekommt eindrucksvoll Leben eingehaucht, sodass sich eine mitreißende Geschichte zwischen Leben und Tod sowie Vertrauen und Verrat entspinnt. Zudem habe ich es als angenehm erfrischend empfunden, dass die Liebesgeschichten lediglich Nebenrollen einnehmen anstelle das Geschehen zu dominieren. „Wild Flower – Die Gesetzlose“ ist der Auftakt einer vielversprechenden dystopischen Reihe, welche mit einem beklemmenden Grundszenario, jeder Menge Action und ausdrucksstarken Charakteren die Frage nach Recht und Moral ergründet.

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