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Rezension zu
Das Institut

Ein finsterer Ort

Von: C. Widmann
08.01.2021

Lieber Leser, zuerst muss ich den Übersetzer loben: Redensarten, Jugendsprache, Kraftausdrücke, all das hat Bernhard Kleinschmidt wunderbar natürlich herübergebracht. Das Institut liest sich fast, als ob Stephen King es auf Deutsch geschrieben hätte. Nun zum Buch. Wir begegnen einem vierzigjährigen Ex-Polizisten, der wegen eines Unglücks kündigen musste und jetzt vorhat, bei einer Sicherheitsfirma anzuheuern. Aber unterwegs dorthin sieht er in einem kleinen Kaff einen Zettel: "Nachtklopfer gesucht." Was ist ein Nachtklopfer? Im englischen Original steht night knocker, aber Kings US-amerikanische Leser scheinen auch nicht zu wissen, was das ist. Entweder hat der Autor es sich ausgedacht, oder ein paar wenige Leute irgendwo in den USA nennen ihren Nachtwächter so. Aus einer Laune heraus wird unser Ex-Polizist also Nachtklopfer. Wir dürfen die Kleinstadt mit ihm kennenlernen, und Stephen King gibt ihm Gelegenheit, jemandem mit Erster Hilfe das Leben zu retten. Ein entspannter Anfang, eine sympathische Figur. Sprung nach Minnesota zur eigentlichen Hauptperson: Luke Ellis, zwölf Jahre alt, hochbegabt. Als wir ihm begegnen, hat er vor, zu studieren. An zwei Universitäten gleichzeitig. Die Eignungsprüfung hat er mit links bestanden. Aber in der Nacht kommen zwei Gestalten in sein Haus, erschießen die Eltern und entführen den Jungen. Sie bringen ihn ins Institut. Ab hier braucht der Leser einen starken Magen. Das Institut ist ein finsterer Ort voller Kinder, die wir alle liebgewinnen, und Erwachsener, die es genießen, diese Kinder zu quälen. Was steckt dahinter? Nur stückchenweise lässt uns King das herausfinden. Das Rätsel hielt mich gepackt bis zum Schluss. Genauso wollte ich wissen, wann unser Nachtklopfer wieder ins Bild treten würde und in welcher Rolle. Angst oder Nervenkitzel habe ich wenig gespürt für einen Stephen King. Das Institut fesselt nicht mit Gruseln, sondern mit seinen Figuren und Schauplätzen. Ein King für Leser, denen ES zu viel Angst macht. Hochachtungsvoll Christina Widmann

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