Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Goodbye Arschgeweih

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Amüsanter Ratgeber

Von: Nele / bunt, gestreift und hüpfig
21.07.2015

Bevor ich euch heute einen Buchtipp geben kann, müsst ihr ein paar Dinge über mich wissen. Erstens: Ich bin ein Ratgeber-Typ. Ich springe auf Ratgeber sofort an, wenn sie “mein” aktuelles Thema nur halbwegs behandeln. In meinem Bücherregal finden sich Bücher über Ernährung, über Fotografie, über die Steigerung der Kreativität, über den Umgang mit Geld, übers Aufräumen, übers Selbermachen, über Achtsamkeit, und sicher noch ein paar mehr. Diese Bücher stelle ich im Regelfall nach dem Kauf übrigens ungelesen ins Regal… Nur wenige davon sind komplett gelesen. Zweitens: Ich träume von einem Tattoo. Seit einiger Zeit wird der Gedanke immer konkreter, ich grüble übers genaue Motiv, ich schaue mir tätowierte Menschen online an, ich google nach Adressen von Tattoostudios und bin mir zu 90% sicher. Wenn ihr das über mich wisst, werdet ihr verstehen, weshalb ich das Buch “Goodbye Arschgeweih: Von der Kunst, beschissene Tätowierungen zu vermeiden“ haben musste. Obwohl ich Daniel Krause, der es geschrieben hat, überhaupt nicht kannte. Vielleicht hätte mich das auch eher abgeschreckt, denn alles, was ihn bekannt gemacht hat, interessiert mich leider nicht die Bohne: Er hatte eine Sendung bei DMAX, war Darsteller bei “Berlin Tag und Nacht”, und hat mittlerweile wohl ein Format im Frühstücksfernsehen bei Sat 1. Tut mir Leid – nicht meine Welt. Macht aber gar nichts – auch wenn ich etwas skeptisch wurde, als ich das las und das Buch bereits vor mir lag. Doch keine Sorge: Krause schreibt wirklich sympathisch, amüsant und einfach nett. Auch wenn er gleich im ersten Kapitel versucht, mir den Zahn zu ziehen, mein erstes Tattoo müsse gleich auf den Unterarm. Ich fühlte mich etwas ertappt, als er dies als Trend ausmachte und Neulingen erst einmal davon abriet… 😉 Tatsächlich denke ich nun über eine andere Stelle nach (aber das letzte Wort ist noch nicht gefallen). Das Buch behandelt sämtliche Themen, die einem zum Thema Tattoo so einfallen können. Zunächst gibt es einen kleinen Test, welcher “Tattoo-Typ” man so ist. Bist du eher “Der Entschlossene” oder “Der Kreative”? “Der Anspruchsvolle” oder “Der Emotionale”? Anschließend gibt es Tipps zur Wahl des richtigen Tattoostudios (Worauf sollte ich beim Besuch achten, wenn ich mir das Studio vorher ansehe?), zum Umgang mit Schmerzen, zur Auswahl des Motivs und tatsächlich auch ein Kapitel zum Thema Tattoo-Entfernung. Zwischendurch wird das ganze unterlegt mit Anekdoten und Fakten aus dem Tätowier-Alltag. Und mit interessanten Infos – wusstet ihr beispielsweise, dass hierzulande überhaupt keine Richtlinien und Gesetze für Tattoostudios gelten? Tätowierer ist keine Berufsbezeichnung, jeder kann ein Studio eröffnen und eine Tätowiermaschine in seinem Badezimmer benutzen, wenn es ihm Spaß macht. Zwischen all diesen Kapiteln kommen Freunde von Krause zu Wort. Juchuh, noch mehr Promis, die ich nicht kenne! 😉 Einzig Mark Benecke war mir halbwegs ein Begriff. Außerdem tauchen noch Pia Tillman, Ingo Kantorek, Hagen Stoll, Makani Terror und Judith van Hel auf – vielleicht sagt euch einer von den Namen ja was? Alle erzählen ihre persönliche Tattoo-Geschichte, ihre Tattoo-Sünden, was sie bereuen oder eben nicht. Die große Frage ist natürlich: Hat mich das Buch nun weitergebracht? Diese kann ich mit einem klaren Jein beantworten. 😀 Das Kapitel zur Motivwahl hat mich am meisten interessiert, aber natürlich kann man hier nicht für jeden Leser ein passendes Motiv empfehlen. 😉 Stattdessen werden die verschiedenen Stilrichtungen erklärt, was auch interessant war. Die Tipps zur Wahl des Tattoostudios sowie dazu, wie man sich nach einer Tätowierung verhalten sollte, werde ich sicherlich noch anwenden, wenn es akut wird. Ansonsten muss ich – wie eingangs erwähnt – nun noch einmal genauer die Stelle überlegen, an der das Motiv meinen Körper zieren soll. Auch über meine Motivation für eine Tätowierung denke ich nach. Die Infos über Tattoo-Farben zum Thema Sicherheit etc. haben mich beruhigt, obwohl ich vorher gar nicht wusste, dass ich beunruhigt war. Ansonsten hat mir das Buch glaube ich auch ein wenig die Angst genommen, überhaupt erst mal zu einem Tätowierer zu gehen. Denn auch wenn ich weiß, dass es vermutlich Quatsch ist: Irgendwas in mir drin denkt, wenn ich in ein Tattoostudio gehe und sage, was ich mir vorstelle, lachen die mich aus. Aber wie schreibt Krause so schön: “Auch wenn ich mittlerweile selbst zu 70% zutätowiert bin und aussehe wie ein bunter Taucheranzug, bin auch ich ohne Tattoos auf die Welt gekommen. Wir können also auf Augenhöhe sprechen, und es braucht sich keiner ausgeschlossen zu fühlen.” Sprich: Jeder, der tätowiert ist, hat mal sein erstes Tattoo bekommen und vielleicht befürchtet, ausgelacht zu werden. Und sollte das tatsächlich passieren, bin ich offensichtlich an ein Arschloch geraten, von dem ich sowieso kein Tattoo haben möchte. Jedenfalls habe ich mich von dem Buch auf jeden Fall gut unterhalten gefühlt und es komplett gelesen – was man nicht von jedem Ratgeber in meinem Bücherregal behaupten kann! (“Schlank durch Achtsamkeit”, “Wie man gute Laune bekommt” und den Finanzberater von Peter Zwegat *hüstel* habe ich neulich noch ungelesen bei Momox verkauft…) Daher kann ich es jedem, der über ein Tattoo nachliest und noch etwas unsicher ist, empfehlen.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.