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Rezension zu
Totenbleich

Totenbleich (Michael Katz Krefeld)

Von: Poldi
17.09.2015

Den Tod seiner Freundin Eva hat der dänische Kriminalkommissar Ravn nicht verkraftet, er hat sich völlig zurückgezogen und ertränkt seinen Kummer über die nie aufgeklärte Ermordung in Alkohol. Doch als er von der Spur einer jungen Frau erfährt, die vor Jahren verschwunden ist, wird sein Spürsinn geweckt, und er beginnt mit den Ermittlungen in dem Fall, der ihn bis nach Stockholm führt... Skandinavische Autoren scheinen momentan das Nonplusultra der Thriller-Unterhaltung zu sein, der Großteil der momentanen Veröffentlichungen des Genres kommt aus dem nördlichen Teil Europas. Michael Katz Krefeld stammt aus Dänemark und verfasst neben seiner Tätigkeit als Drehbuchautor auch Romane, sein neues Werk heißt „Totenbleich“. Schnell baut er hierin eine sehr dichte Stimmung auf, die sich über die gesamte Handlung halten kann. Thema und Charaktere sind dabei gut gewählt, passen gut zusammen und sind komplexer, als es zu Anfang den Anschein haben mag. Unterstützt wird dieser flüssige Erzählstil durch die Verwendung von verschiedenen Zeitebenen, die einander ergänzen und die jeweiligen Ereignisse immer wieder in einen anderen Kontext setzen. Dabei kommen immer wieder kleine Cliffhanger vor, die die Spannung noch weiter steigern. Auch die Auflösung kann sehr überzeugen, langsam setzt sich hier ein komplettes und sehr stimmiges Bild zusammen, Ungereimtheiten oder unlogische Zusammenhänge kommen dabei nicht vor. Wenn man allerdings schon andere, ähnliche Romane gelesen hat, ist die Handlung manchmal etwas überraschungsarm, einige Motive und Handlungsmuster sind dann schon bekannt. Insgesamt ist aber ein sehr runder und packender Roman entstanden, der das Genre nicht neu erfindet, aber einen sehr lesenswerten und soliden Vertreter hinzufügt. Der Schreibstil von Michael Katz Krefeld ist flüssig und ansprechend, die Wortwahl treffend und authentisch. Besonders in der wörtlichen Rede spielt der Autor seine Stärken aus und verwendet für jeden Charakter eine passende und glaubhaft wirkende Sprache. Die Charaktere sind ebenso überzeugend und sind mit einigen Ecken und Kanten versehen und erhalten so wirkliche Tiefe. Das gefällt und rundet die spannend erzählte Handlung gekonnt ab. „Totenbleich“ ist der Auftakt zu einer interessanten neuen Thrillereihe mit einem kantigen Protagonisten und gelungenen Nebencharakteren. Die Handlung kommt schnell in Fahrt und weitet seinen Reiz immer mehr auf, was durch die verschiedenen Zeitebenen und eine verschlungene Erzählweise unterstrichen wird. Der Fall ist durchaus beeindruckend und bleibt nachhaltig im Gedächtnis, sodass ein lesenswerter Roman entstanden ist, der Lust auf mehr macht.

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