Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Altes Land

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Dörte Hansen: Altes Land (Hörbuch)

Von: Storyworlds
12.10.2015

Eigentlich bin ich kein Hörbuch-Mensch. Zwar finde ich es unglaublich toll, wenn mir vorgelesen wird, vor allem dann, wenn ich einschlafen möchte, denn irgendwie gibt es nichts beruhigenderes, oder? Mit einer Ausnahme. Autofahrten. Wenn man konzentriert am Steuer sitzt und alle Radiosender nur Müll spielen, dann gibt es nichts besseres. Die letzten Wochen musste ich sehr viel Autofahren. Und das in bester Begleitung... Knorrig. Das ist das erste Wort, das mir einfiel, als Hannelore Hoger anfing zu lesen. Knorrig ist auch ein sehr gutes Wort, um die Bewohner des kleines Dorfs im Alten Land bei Hamburg zu beschreiben, in dem der Roman "Altes Land" von Dörte Hansen hauptsächlich spielt. Auch das alte Haus, das als wichtigster Schauplatz selbst lebendig zu werden scheint, knarzt und knurrt: "Dit Huus is mien und doch niet mien", weiß bereits die alte Bäuerin (Ida Eckhoff), als sie erst den vom Krieg traumatisierten Sohn und dann auch das Haus der geflohenen Hildegard von Kahmke überlassen muss. Doch auch diese strenge Ostpreussin zieht weiter. Zurück bleibt Tochter Vera Eckhoff mit ihrem Adoptivvater, während Hildegard von Kahmke eine neue Familie gründet. Jahre später landet Veras Nichte Anne mit ihrem Fünfjährigen wieder im Alten Land bei Vera und ein Kreis schließt sich. Dazwischen liegen witzige, prägnante und berührende Momente, meist ohne Kitsch (dazu ist die Zunge von Dörte Hansen zu scharf und Hannelore Hoger viel zu gut - kann ich nicht anders beschreiben). Es ist ein Familienroman und eine Geschichte kleiner und größerer Fluchten. Eine wunderbar unterhaltsame Geschichte, die aufs kitschige Happy End verzichtet und einige dunkle Momente einschließt. Hinterrücks werden diese Momente vorbereitet und bevor man sich versieht ists auch schon passiert und weiter gehts in flottem Schritt. Für ein Hörbuch sind es - gerade anfangs und noch dazu für eine ungeübte Hörerin wie mich - sehr viele Personen, aber das trübt das Vergnügen höchstens kurz - man hört Hannelore Hoger auch gern ein zweites Mal zu, wie sie "Altes Land" liest. Hörempfehlung!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.