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Rezension zu
Astrid Lindgren. Ihr Leben

Die kluge Alte des Nordens

Von: Erdhaftig schmökert
19.10.2015

Diese Biographie ist etwas Besonders, denn sie hebt Astrid Lindgren nicht als herausragende Schriftstellerin heraus. Sondern zeigt sie so, wie sie sich selbst sah, wie Bekannte, Freunde, Familienmitglieder und andere sie wahrnahmen. Vor allem reduziert Jens Andersen sie nicht auf Michel, Kalle Blomquist oder gar Pippi Langstrumpf. Er recherchierte sehr sorgfältig und zeigte die mir größtenteils unbekannten Hintergründe bekannter Romanfiguren und Geschichten auf. Dies betrifft unter anderem Pippi als Gegenpart zum Hitlerdeutschland und der Art, wie Hitler in der schwedischen Wochenschau sich selbst darstellte. Lindgrens Widerwillen drückte sich in einigen Episoden des starken Mädchens aus. Dies betrifft vor allem das hierzulande als schönes Märchen angesehene "Mio, mein Mio" und warum so viel Trauer, Tod und Dunkles in ihm vereint ist. Es besteht ja fast nur aus Schwärze bis kurz vor dem Ende. Von ihren Nachbarn und näheren Bekannten wurde als die kluge Alte des Nordens angesehen, einer Frau, der man sich gerne anvertraute und bei man sich Rat holte. Auch sonst scheint sie sehr verschmitzt, lebensnah gewesen zu sein. Ihr Schreibstil bezirzt Kinder wie Erwachsene gleichermaßen und man erfährt immer wieder, warum das so ist und wie es dazu kommen konnte. Der Text ist anspruchsvoll, anregend zu lesen. Er wird von zahlreichen Fotos und Bildern unterfüttert. Sowohl ein gutes Inhaltsverzeichnis als auch ein ausführliches Personenregister erleichtern Leser das (Wieder-) Finden. Zur weiterführenden Literaturangaben fehlt auch ein umfangreiches Quellenverzeichnis nicht. Sehr empfehlenswert - auch oder gerade dann, wenn man sich mit der Person Astrid Lindgren schon eingehender beschäftigt hat. P.S.: Die Neue Zürcher Zeitung hat einen übersichtlichen, guten Artikel über dieses Buch verfasst.

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