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Rezension zu
Gehe hin, stelle einen Wächter

20 Jahre später …

Von: Martina Meyen
19.11.2015

Wer die Nachtigall stört gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern und so war ich sehr neugierig auf das Vorgängerbuch, das zeitlich 20 Jahre später angesiedelt ist. Es wurde sehr viel Werbung über dieses Buch gemacht, es gab einige Specials, ich konnte gar nicht daran vorbei gehen. Die Erwartungshaltung war entsprechend hoch … … doch schon lange habe ich mich mit einem Buch nicht mehr so schwer getan wie mit diesem Buch. Viele Jahre sind vergangen und nicht nur Scout hat sich verändert. In vielen Rückblenden lässt Harper Lee Scouts Kindheit wieder aufleben und mich in Erinnerungen schwelgen. Nette Anekdoten aus der Vergangenheit rund um Maycomb runden die Reise in die Vergangenheit ab. Dennoch plätschert die Geschichte anfangs so vor sich hin, sprachlich konnte sie mich auch nicht wirklich begeistern. Lediglich die Dialoge sind brillant, vor allem wenn Scouts Onkel, Dr. Jack Finch redet. Er ist für mich die Schlüsselfigur in diesem Buch, die Atticus in den Hintergrund drängt und Scout mehr als einmal zur Vernunft bringt. Im Gegensatz zu „Wer die Nachtigall stört“ lebt dieses Buch von den Dialogen und Beschreibungen. Zwischendurch verfiel es in Langatmigkeit, manche Anekdoten ergaben für mich nicht so wirklich Sinn und mir fehlte der Bezug zum Hauptthema. Und zum Titel, der zwar erklärt wird, den ich aber dennoch nicht für gut gewählt halte. Ein weiteres Problem war für mich Scout. So cool und taff ich sie als Mädchen fand, so zickig und nervig wirkte sie auf mich als junge Frau. Für mich ist es meistens wichtig, dass ich die Hauptperson mag, da ich mich ja die meiste Zeit mit ihr beschäftige. Und mir fiel es ziemlich schwer, die junge Frau zu mögen, die mich als Kind so begeistert hat. Ich konnte viele ihrer Reaktionen nicht verstehen und hätte sie genau hingehört und geschaut, wäre es zu dem Konflikt mit Atticus erst gar nicht gekommen. So war meine Enttäuschung vorprogrammiert. Ohne „die Nachtigall“ hätte mir das Buch bestimmt viel besser gefallen, aber so war meine Erwartungshaltung einfach zu hoch.

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