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Rezension zu
Basar der bösen Träume

Basar der bösen Träume (Stephen King)

Von: Poldi
21.02.2016

Stephen King, der Meister des Horrors – oft geht diese Bezeichnung einher mit der Nennung des Autoren. King kann auf eine beachtliche und äußerst erfolgreiche Ludographie zurückblicken, zu der auch einige Sammlungen von Kurzgeschichten zählen. Insofern ist „Basar der bösen Träume“ keine Neuerung für die vielen Leser und Fans, bietet aber doch einige sehr prägnante Neuerungen, die dieses Buch von seinen anderen Werken unterscheidet. Denn der Horror, der sonst so prägend für seine Geschichten war, tritt hier deutlich zurück, auch wenn immer noch Elemente davon vorhanden sind. Auch Mystery und Grusel finden Verwendung, einheitlich ist aber eine gewisse Melancholie zu verzeichnen. King beschäftigt sich mit dem Altern, mit dem Verfall, und besonders auch mit dem Tod, wagt sogar einen Blick auf das Leben nach dem Sterben. Das ist sicherlich nicht ganz das, was man ansonsten von ihm gewohnt ist, durch seine typische, eher langsame und tragende Erzählweise entlockt der den 20 Werken aber eine sehr intensive und nachdenkliche Note. Und wieder gibt es so allerlei menschliche Abgründe und psychologische Komponenten, sodass mich diese Sammlung durchaus überzeugen konnte. Zwar haben mich die beiden Gedichte nicht wirklich gepackt, und auch einige der Geschichten habe ich als zu langatmig und nichtssagend empfunden. Doch es gibt eben auch wirkliche Perlen zu entdecken, die eine sehr dichte und eingängige Stimmung aufweisen, die in fremdartige Welten und beeindruckende Gedankengänge offenbaren, die wieder einige der typischen Querverweise zu anderen Werken des Autors aufweisen. Die verwendete Sprache ist wieder sehr gelungen, trotz der Kürzung auf wenige Seiten Handlung schafft er eindringliche Stimmungen und eine lebendige Ausdrucksweise, sodass jede Geschichte eine ganz eigene Note bekommt. Er passt sich immer wieder den jeweiligen Umständen an und verleiht seinen Charakteren prägnante Eigenschaften. Als besonders gelungen empfinde ich auch die einleitenden Worte des Autors zu jeder Geschichte, diese sind manchmal sogar amüsanter und kurzweiliger als der Hauptteil selbst. „Der Basar der bösen Träume“ ist eine ungewöhnliche Geschichtensammlung für Stephen King, die in den Hintergrund tretenden Horrorelemente und die Beschäftigung mit dem Thema Alter und Tod schaffen ganz eigene Welten. Das ist manchmal nicht so gut gelungen, kann insgesamt aber mit vielen kreativen Einfällen und dichten Stimmungen überzeugen.

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