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Rezension zu
Weine nicht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Beeindruckende Lektüre mit gut recherchiertem historischen Hintergrund

Von: JD aus Dortmund
06.03.2016

Eine demenzkranke alte Frau erzählt ihrer Tochter immer wieder vom Sommer 1936, die einzige Zeit, an die sie sich erinnert. Die Tochter liest Georges Bernanos Erinnerungen an das Jahr 1936 auf Mallorca und verbindet diese immer wieder mit den Erinnerungen der Mutter. Die Mutter, Montse, wuchs als Tochter von Bauern in einem kleinen Dorf auf. Im Sommer 1936 fährt sie mit ihrem älteren Bruder José, seinem Freund und dessen Freundin nach Barcelona. Die jungen Männer sind überzeugt von den Ideen der Anarchisten und so erlebt Montse in diesem Sommer den Ausnahmezustand in der Stadt und verliebt sich. Doch schon bald kehrt sie – genau wie ihr Bruder – in ihr Heimatdorf zurück. Lydie Salvayre ist eine beeindruckende Erzählung des geschichtsträchtigen Jahres 1936 gelungen, dessen Komplexität nicht zu unterschätzen ist. Durch die eingestreuten Erinnerungen von Bernanos erhält der Roman zusätzliche Tiefe. Die Sprache von Montse, die bald nach den Ereignissen nach Südfrankreich ausgewandert ist, vermischt sich oft mit spanischen Ausdrücken (die im Anhang übersetzt werden) oder manchmal fehlerhaften Ausdrücken, die in der Erzählung von der Tochter verbessert werden. Das Leben auf dem Dorf wird facettenreich dargestellt und es gibt auch einen historischen Abriss der Ereignisse. Ein beeindruckender Roman, dessen Sprache die Protagonistin lebendig erscheinen lässt.

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