Rezension zu
Weine nicht
Weine nicht
Von: Alexander aus DeutschlandDie einzige Zeit an die sich die alte Protagonistin, die an Demenz leidet, des Romans erinnert, ist der Sommer 1936. Immer wieder erzählt sie ihrer Tochter davon. Ist auch ein Jahr, das vieles mit sich bringt. Mit 15 Jahren soll Montse ein Dienstmädchen werden. Doch sie folgt ihrem älteren Bruder nach Barcelona, wo sie die Freiheit und die große Liebe erlebt. Spanien ist zu der Zeit im Aufruhr, viele junge Menschen sehen für sich noch nie da gewesene Möglichkeiten und Freiheiten. Von dem spanischen Bürgerkrieg erzählt der Roman von Lydie Salvayre, eingebettet in die Lebens- und Liebesgeschichte der Montse. Der Roman ist komplex und verlangt von dem Leser gewisse Konzentration, auch Vorkenntnisse über die geschichtlichen Ereignisse sind vom Vorteil, um die Zusammenhänge besser verstehen zu können. Die Geschichte wird aus der Sicht von Montse erzählt, doch es kommt noch eine zweite Erzählstimme hinzu, die des Schriftstellers Georges Bernanos, die dem Gesamtbild eine zusätzliche Tiefe verleiht. Alles in allem: ein interessantes Thema, authentisch erzählte Geschichte, bewegende Lebensgeschichten der Protagonisten und eine schöne erzählerische Sprache.
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