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Rezension zu
Altes Land

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.
Von: Ann-Christin Reimer  aus Berlin
12.06.2016

Als gebürtige Hamburgerin (Jahrgang 60) habe ich mich in vielen Beschreibungen wiedergefunden. In das „Alte Land“ fuhren meine Eltern mit mir in der Regel zur Apfelblüte und jedes Mal wurde mir gezeigt wo die großartige Schauspielerin Elisabeth Flickenschild wohnt. Wir hatten damals noch kein Auto, also war es fast so etwas wie eine Urlaubsreise. Selbst als Kind hat mich diese knorrige Landschaft vor den Türen der „Weltstadt“ beeindruckt. Später habe ich meine Mutter im Auto dorthin kutschiert, diesmal war es für sie immer eine Highlight mit vielen Erinnerungen. Nach der Trennung meiner Eltern zog ich zu meinem Vater, der sich mit einer neuen Frau liierte, die aus Ostpreußen stammte. Dort fuhren wir dann auch mal hin (allerdings nicht im Reisebus)…ich kenne diese melancholischen, wie romantisierenden Erinnerungen nur zu gut. Seit gut 10 Jahren wohne ich in Berlin, zunächst in Weißensee und habe mich viel im Prenzlauer Berg aufgehalten…Sie können sich denken, daß die Ottensener Eltern hier ihr Pendant haben. Vieles erkenne ich also wieder und Ihre Beschreibungen aller Charaktere haben mich sehr beeindruckt. Lustig, sarkastisch, nie verletzend und zwischendrin sehr berührend wenn es um das Leben oder das Beendigen geht. Die Kriegskinder und Kriegsenkelgenerationen haben eine derartige Auswirkung noch auf uns - Sie haben es wunderbar beschrieben. Und letztendlich einen überaus aktuellen Bezug zur heutigen Flüchtlingssituation gezogen. Menschen, Liebe, Verzweiflung, Verdrängung und Bereitsein für Veränderungen. Als dies vereint uns und macht uns gleich. Und dann noch eins: „ ...Anfang September wurden die Tage blank, der Himmel trug ein ernstes Bau, es schien ein Räuspern in der Luft zu liegen, als plante jemand seine Abschiedrede…“ diese und viel andere Beschreibung von Natur und Luft und Gerüchen habe ich selten so treffend/berührend gelesen.  Es hat mir großen Spaß gemacht Ihre Gedanken zu lesen und zwischendrin auch von Hannelore Hoger zu hören. Vielen Dank für bewegende, erinnernde, heimatliche und sehr witzige Momente.

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