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Rezension zu
So still in meinen Armen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Solide Zusammenarbeit

Von: Michael Lehmann-Pape
29.06.2016

„Laurie wurde schwarz vor Augen. Als sie sich gegen die Tür lehnte, spürte sie dort etwas Feuchtes, Klebriges“. Und es braucht nicht viel Fantasie beim Leser, um sich vorstellen zu können, welcher „Stoff“ da am an der Tür klebrig herunterläuft. Laurie ist Moderatorin und hat ein traumatisches Geschehen erlebt. Vor ihren und den Augen ihres Sohnes wurde ihr Mann erschossen. Ja, der Mörder wurde gefasst, dennoch spürt Laurie seitdem diese tiefe Traurigkeit und, vor allem, eine innere Verpflichtung, Opfern und deren Angehörigen zur Seite zu stehen. So entstand ihre Sendung „Unter Verdacht“. Bei der ein alter, ungelöster Mordfall aufgerollt wird, alle damals Beteiligten einzeln und in kleineren Gruppen vor laufender Kamera interviewt werden. Und da Laurie und ihr Team alle damals auch nur am Rande Beteiligten ansprechen und da der jeweilige Mord nicht aufgeklärt wurde, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit so, dass der Mörder oder die Mörderin unter den Interviewten zu finden sein wird. Im „Cinderalla“ Fall, der Ermordung einer jungen Studentin und aufstrebenden Schauspielerin, der nun zwanzig Jahre zurückliegt, wird schnell klar, dass Laurie mit ihren Recherchen und der Einladung an die Vielzahl der damals im Umfeld der jungen Frau vorhandenen Personen (von ihrem damaligen Freund zur besten Freundin zur Konkurrentin zum Verehrer zum Professor und zu vielen anderen mehr) in ein gefährliches Wespennest gestoßen hat. Denn sowohl das erwähnte Blut an der Tür wie ein immer widerkehrendes Auto, dass Beteiligte scheinbar verfolgt und ein neuer Mord zeigen, dass da jemand im Hintergrund steht, der die Wahrheit auf keinen Fall ans Licht gebracht sehen will. Auch Laurie selbst wird in Gefahr geraten, wie so manch anderer der damals engen Bekannten der Studentin. Selbst eine einflussreiche Kirche mit ihrem charismatischen Pastor hat ein Interesse an dem Fall, das einiges ins Wanken bringen könnte, sollte zuviel vom damaligen Geschehen an die Öffentlichkeit gelangen. Higgins Clark und Burke ergänzen sich im Stil sehr gut, letztlich ist im Fluss des Thrillers nicht zu erkennen, welche der beiden Autorinnen für welchen Teil verantwortlich ist. Wobei etwas über die erste Hälfte des Thrillers (hier und da auch langatmig) in aller Ruhe die verschiedenen Protagonisten vorstellt, bei dieser Vorstellung bereits eine ganze Reihe von Verdachtsmomenten für den Leser in den Raum stellt, alles in allem aber etwas zu lang geraten ist. Wie bei der Erwähnung des „Verfolgerautos“ kommen manche Details einfach zu oft vor, werden zu sehr aufgebauscht (auch im Nachhinein bestätigt sich dieser Eindruck, dass manche häufig erwähnten Details keine große Rolle bei den wahren Hintergründen des Mordes spielen). Gut gelungen ist die Hinführung zum Täter selbst. Hier gelingt es, den Leser tatsächlich zu überraschen und unverhoffte Wendungen einzubauen, mit welchen die Spannung zum Ende hin deutlich erhöht wird. Alles in allem ein solider Thriller mit einer in sich schlüssigen Lösung, der viel Wert auf die Beziehungen zwischen den Protagonisten legt und im Gesamten eine gute Unterhaltung bietet.

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