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Rezension zu
Die Herren der Grünen Insel

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Grausam, aber gelungen

Von: Isbel
12.07.2016

Im Mai habe ich begonnen dieses Hörbuch zu hören, was mir freundlicherweise von Random House Audio zur Verfügung gestellt wurde. Vielen Dank dafür! Über 20 Stunden Hörvergnügen, darauf hatte ich mich gefreut und jetzt hat es über einen Monat gedauert, bis ich es beendet habe. Ich hatte mich gefreut mal wieder einem historischem Roman zu lauschen und da ich Irland und Geschichten über das englische Königshaus liebe, war dieser Roman die perfekte Mischung. Der Zugang zur Geschichte fiel mir allerdings schwer. So viele Namen, die teilweise sehr ähnlich klangen, mussten erstmal gemerkt werden. Irgendwann wusste ich auch nicht mehr, welche Nebenpersonen mit welcher Familie verbündet sind, wer wen aus welchem Haus heiratet- ein großes Kuddelmuddel. Aber die wichtigsten Personen konnte ich immer zuordnen. Des Weiteren zieht sich die Geschichte über Jahre und obwohl die Jahreszahlen genannt wurden, bin ich irgendwann nicht mehr mitgekommen, wie viele Jahre nun vergangen sind. Da es sehr viele Personen gibt, haben sich im Laufe des Hörens Lieblinge rausgebildet. Das waren Ascall, Caitlin, Aoife und Roisin. Deren Geschichte habe ich am liebsten gelauscht, auch wenn ich über die Dummheit einiger Personen oft den Kopf schütteln musste. Richtige Sympathien haben sich aber bei mir für keine der Personen entwickelt. Spannend war die Geschichte allemal. Ständig wurden Intrigen gesponnen (besonders von Pol) und Schlachten geschlagen, deren Ausgänge ungewiss waren. Einige Personen konnte ich einschätzen, andere überraschten mich immer wieder aufs Neue. Der Erzählstil ist sehr detailliert. Der Umgang untereinander, aber vor allem mit Gefangenen und Frauen ist grausam. Da wird ermordet, vergewaltigt, geblendet, etc. - auch die eigene Familie wird nicht geschont. Die Sprache ist ziemlich vulgär. Wenn die Umgangsformen wirklich so waren, dann tun mir alle Menschen leid, die zu der Zeit gelebt haben. Da konnte man ja nicht mal der eigenen Familie trauen. Während die Kriege und Intrigen seht gut beschrieben werden, hapert es für mich an der Darstellung der zwischenmenschlichen Gefühle. Die Entwicklungen von Gefühlen konnte ich nicht nachvollziehen. Und es fiel mir schwer eine Bindung zu den Personen aufzubauen, sodass ich zwar gerne zugehört habe, aber nicht wirklich mitleiden konnte. Ein Hörbuch wird neben der Geschichte selbst viel von dem Erzähler getragen. Und Reinhard Kuhnert hat seine Aufgabe sehr gut umgesetzt. Die Stimme empfand ich als sehr angenehm. Die wichtigsten Personen konnte ich schnell durch die geänderte Stimmlage erkennen und ich fand diese sehr passend zu den einzelnen Personen. Fazit: Ein gelungener Roman, für den anscheinend sehr viel recheriert wurde, den ich aber nicht noch einmal hören muss.

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