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Rezension zu
Berlin 1936

Das Morgengrauen eines Krieges

Von: Zeilenleben
11.09.2016

Berlin 1936 ist ein außergewöhnliches Buch, das auch schulmüden Menschen den Schrecken und die Perfidie des Nazi Regimes näher bringt. Während der olympischen Spiele 1936 befand sich Deutschland im Umbruch. Einerseits wehte noch der Hauch der Wilden Zwanziger durch die Städte wie Berlin, andererseits bereitete das Nazi Regime den größten Völkermord der Geschichte vor. Deutschland sollte sich laut der Propaganda Maschinerie als weltoffenes und friedliches Land zeigen. Die Inszenierung der olympischen Spiele wurde dafür instrumentalisiert. Sie war spektakulär und gleichzeitig ein nie vorher dagewesenes Ereignis in den Medien. Oliver Hilmes erzählt die Geschichte dieser Zeit anhand der sechzehn Tage der olympischen Spiele. Wir begegnen bekannten Nazi Führern, Schriftstellern, Verlegern und Nachtclubbesitzern und begleiten sie eine Weile durch ihren Alltag in Nazi Deutschland. Unterbrochen werden diese Schilderungen durch Polizeimeldungen, die aus heutiger Sicht etwas befremdlich zu lesen sind. Es geht hier um die Rassenfrage und Ähnliches. Anhand von vielen historischen Dokumenten hat Oliver Hilmes ein Bild dieser Zeit gezeichnet, dass den Alltag dieser Zeit unspektakulär und doch tief ans Herz gehend beschreibt. Sein Schreibstil ist für ein Sachbuch ungewöhnlich lebendig. Er haucht den historischen Personen Leben ein und weiß den Leser durch seinen Schreibstil zu packen. Da hier nicht nur trockene Fakten der Nazi Zeit geschildert werden, sondern das Leben von einigen Personen auf beiden Seiten nach gezeichnet wird, macht den Schrecken des Naziregime unmittelbar greifbar. Fazit „1936 Sechzehn Tage im August“ von Oliver Hilmes ist ein beeindruckendes Buch. In diesem Buch wird Geschichte lebendig. Mit dem Wissen der heutigen Zeit bekommen seine Schilderungen eine ganz andere Nuance. Beim Lesen hatte ich das Gefühl als würde die Situation in Deutschland auf einem Drahtseil tanzen nur das ich beim Lesen schon wusste wie es ausgehen wird. Das Buch hat mich berührt, erschüttert und mein Interesse geweckt. Oliver Hilmes hat einen unvergleichlich packenden Schreibstil, der einen in die beschriebene Zeit wirft. Eigentlich kann man solche Bücher nicht bewerten. Müsste ich es würde ich dem Buch wohl vier Sterne geben.

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