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Rezension zu
Papierjunge

Papierjunge - Fredrika Bergmann Band 5 (Kristina Ohlsson)

Von: Poldi
06.10.2016

Frederika Bergmann ist zurück in ihrer alten Stelle der schwedischen Kriminalpolizei und bekommt gleich einen neuen Fall zugeteilt: Eine Erzieherin wurde öffentlich erschossen, zwei Kinder wurden entführt. Dass beides zusammenhängt wird klar, weil alle der gleichen jüdischen Gemeinde angehören. Doch als Frederika und ihr Kollege Alex Recht von einer alten jüdischen Legende erfahren, bei dem der Papierjunge jede Nacht ein neues kindliches Opfer fordert, wird ihnen der ganze Schrecken der Ereignisse bewusst... Kristina Ohlsson hat bereits mit ihren vier Krimis um ihre Hauptfigur Frederika Bergmann für Aufsehen gesorgt, denn obwohl vom typischen Schwedenkrimi bis zum internationalen Politthriller im Grunde eher klassische Kost geboten wird, ist die clevere Erzählweise gepaart mit den sehr intensiv skizzierten Charakteren sehr lesenswert gewesen. „Papierjunge“ tut dieser Reihe keinen Abbruch – im Gegenteil. Denn Ohlsson spinnt um den schon an sich sehr spannenden Beginn eine sehr komplexe Handlung, die durch zahlreiche Wendungen auffällt und dabei immer neue Informationen parat hält. Keine davon ist unwichtig oder überflüssig, alles führt näher an die Lösung des Falles heran, und doch baut die Autorin so viele Irrwege ein, dass der Leser bis zum Ende der Handlung im Dunkeln tappt und höchstens ein paar dunkle Vorahnungen für den weiteren Verlauf hat. Das ist spannend und spektakulär umgesetzt, da am Ende doch alles so rund abgeschlossen wird. Zudem sind Szenen, die sich um das Privatleben der Protagonisten drehen, eine wahre Bereicherung, da sie nicht nur zur Charakterentwicklung beitragen, sondern auch den Fall tatsächlich mit vorantreiben und kleine Inseln der Ruhe in dem ansonsten so düsteren Werk bilden. Dabei nutz Ohlsson einen sehr präzisen und eingängigen Sprachstil, der mit sehr lebendigen Beschreibungen arbeitet und auch in der wörtlichen Rede organisch und glaubhaft wirkt. „Papierjunge“ begeistert mit seiner sehr dichten und atmosphärischen Handlung, die von einem prägnanten Ausgangspunkt ein feines Geflecht aus packenden Szenen und verwobenen Zusammenhängen spinnt. Die privaten Szenen der Ermittler ergänzen dies sehr gut, zumal bis zum Ende die Spannung aufrecht erhalten wird, bevor ein schlüssiges und mitreißendes Finale um den Mythos des Papierjungen ansteht.

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