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Rezension zu
Die Fliederinsel

Die Fliederinsel

Von: Erdhaftig schmökert
23.05.2017

Was nach einem locker-luftigen Strandroman ausschaut, entpuppt sich als historischer Roman mit Tiefgang. In zwei Erzählsträngen - einer heute, einer zwischen 1933 und 1945 handelnd - beschreibt Sylvia Lott wie jüdische Familien aus Deutschland in Dänemark aufgenommen; und wie sie innerhalb einer Nacht größtenteils außer Landes ins neutrale Schweden gebracht wurde. Dies gelang, weil die Dänen zusammenhielten, mit der Denkart der Nazis nichts gemein hatten und sich als ein Volk ansahen. Die Erzählstränge Diese Haltung und wie es zu dieser Nacht kam, beschreibt die Autorin anhand eines Ehepaares, das im Laufe der Zeit zur kleinen Familien wächst. Die Flucht aus Berlin ebenso wie das Leben auf der dänischen Insel Fünen als auch das Überleben macht den zweiten Erzählstrang aus. Ich fand sowohl die Geschichte Dänemarks im Umgang mit den Emigranten als auch die Haltung der dänischen Bevölkerung hochspannend, habe bereits viel zu dieser Zeit gelesen und mir war vieles völlig unbekannt. Der erste Erzählstrang bewegt sich in der Gegenwart und lässt ahnen, dass es sich auch noch um eine Familiengeschichte handelt. Die jüngere Akteurin stellt die für die heutige Generation "richtigen" Fragen während eine ältere Dame erzählt und ihre Rolle im zweiten Strang später ebenfalls sehr interessant wird. Denn es wird ein weiteres Phänomen jener Zeit beschrieben, dass noch heute Auswirkungen auf deren Nachkommen hat. Sehr spannend und teilweise auch noch mit vergnügtem Unterton. Hut ab vor der Autorin! Cover und Titel sind übrigens gut gewählt: die Insel Fünen, auf der die Handlungen größtenteils angesiedelt sind, ist für ihre Fliederhecken bekannt.

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