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Rezension zu
Smoke

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Einfach mal etwas ganz anderes

Von: World of books and dreams
28.06.2017

Wir befinden uns in England zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts, Die beiden Jungen Thomas und Charlie besuchen ein Eliteinternat in der Nähe von London. Doch eines unterscheidet die damalige Welt von der, wie wir sie kannten, denn jeder Mensch, der etwas Unrechtes getan hat, beginnt zu rauchen. Rauch in den unterschiedlichsten Formen verläßt den menschlichen Körper und selbst die Jungen des Internats werden davon nicht verschont. Immer werden sie durch den Lehrer, der für den Rauch verantwortlich ist, nach ihren Taten ausgefragt und mit dem Rauch gebrandmarkt. Doch eines Tages kommen die Beiden hinter ein Geheimnis, denn es war scheinbar nicht immer so, dass die Menschen rauchten und auch nicht jeder wird mit dem Rauch gestraft. Sie beginnen, dem Geheimnis auf die Spur zu gehen und verstricken sich in Geheimnissen und Abenteuer. Meine Meinung: Alleine dieser Klappentext lockt mit einer äußerst ungewöhnlichen Geschichten und genau diese habe ich auch mit Smoke erhalten. Zwar muss ich zugeben, dass ich gerade beim Einstieg etwas Zeit benötigte, um richtig in die Geschichte zu finden, doch Dan Vyleta hat hier etwas ganz besonderes geschaffen. Er versetzt den Leser zum einen in eine bekannte Welt, nämlich in das viktorianische England und doch ist hier so viel ungewöhnliches vorzufinden, dass man ständig mehr darüber wissen will. Der Schreibstil ist sehr ausschweifend und voller detaillierter Bilder, so dass es manches Mal langatmig wirken könnte, doch ich habe mich nach einer kurzen Zeit daran gewöhnt und fand es sehr spannend, alles regelrecht vor mir sehen zu können. Personen, Umgebungen, alles wurde lebendig. Was hier die Spannung durchweg gibt, ist die Frage, was es mit diesem Rauch auf sich hat. Woher kommt dieser? Warum kommt dieser? Wieso wird nie in Frage gestellt, was damit los ist und einfach so von den Menschen akzeptiert? Genau diese Gedanken trieben mich immer weiter in der Geschichte voran, denn die beiden Internatsschüler beginnen ebenfalls genau diese Fragen zu stellen. Wer hier mit dem Gedanken an eine leichte, mysteriöse Geschichte spielt, hat sich jedoch getäuscht, denn dieses Buch beinhaltet sehr viel mehr. Es geht hier mehr um die Fragen: ab wann ist man denn böse? Denn schon kleine Fehlverhalten lösen eine Reaktion im menschlichen Körper aus, die den Rauch hervorbringen und den Menschen regelrecht brandmarken. Ebenfalls interessant ist hier die Erzählperspektive, denn der Autor wechselt diese mit den Charakteren, die gerade auftreten. So erzählt Thomas die Geschichte in der Ich-Form, während für weitere Charaktere der personelle Erzähler in der dritten Person gewählt wird, aber auch hier wird schonmal gewechselt. Auch dies verlangt von dem Leser immer wieder Konzentration und man muss hier durchaus aufpassen, wer gerade erzählt, denn die Perspektive wechselt schon häufiger eher abrupt. Die Stimmung im Buch wird schon auf dem Cover perfekt eingefangen, denn die Welt, die hier beschrieben wird, ist äußerst düster. Die Frage nach dem absoluten Ideal ist hier im wieder Vordergründig und doch ist es an manchen Stellen sehr schwer nachzuvollziehen. Die Charaktere und deren Beschreibungen sind hier äußerst wichtig für die Geschichte, denn so, wie sich die Personen voneinander unterscheiden, unterscheiden sich auch die Entwicklungen des Rauches. Charlie ist ein lieber, gutmütiger Junge, doch selbst bei ihm kommt es immer wieder vor, dass sich Rauch entwickelt, allerdings wesentlich harmloser als bei seinem Freund Thomas. Dieser ist impulsiv, stellt vieles in Frage und geht auch seinen Weg gerne einmal aggressiver, als die Menschen in seiner Umgebung es sich wünschen. So ist auch der Rauch bei Thomas immer wieder extrem und läßt ihn gerne als den Bösen da stehen. Doch wer oder was hier letzten Endes gut oder böse ist, ist gar nicht so klar. Mein Fazit: Ein Buch, das sich nicht mal eben nebenbei lesen lässt, sonder dem Leser einiges abverlangt. Grundlegende Themen, wie das auch heute oft vorkommende schwarz oder weiß Denken, ist hier der ausschlaggebende Gedanken des Buches. Trotzdem musste ich nach dem Beenden erst einmal eine Weile sacken lassen, was ich da gelesen habe, denn so einiges fand ich äußerst verwirrend. Doch ich denke oder hoffe, die Botschaft hier verstanden zu haben, denn Dan Vyleta zeigt durch seinen Rauch, dass auch gut gemeintes böse werden kann und umgekehrt. Eine sehr intensive Geschichte, die mir persönlich recht gut gefallen hat, bei der ich aber dem interessierten Leser gerne eine Leseprobe ans Herz legen möchte.

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