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Rezension zu
Rückkehr der Wölfe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Das beste Wolfsbuch des Jahres

Von: Elli H. Radinger, Redaktion Wolf Magazin
31.10.2014

Was macht der Wolf im Parkhaus? Müssen wir beim nächsten Shopping-Ausflug damit rechnen, in der Tiefgarage vom Wolf verfolgt zu werden? Das Cover des Buches könnte das vermuten lassen. Ein großes Kompliment an den Verlag für diese Cover-Idee, die überspitzt das Thema auf den Punkt bringt. Und genauso originell ist auch der Inhalt des Buches. Eckard Fuhr ist Journalist, Hundefreund, leidenschaftlicher Jäger und Autor der wöchentlichen Kolumnen "Fuhrs Hund" und "Fuhrs Woche" in der WELT. Eines seiner Lieblingsthemen ist der Wolf. Und so verwundert es nicht, dass man in seinem Buch "Rückkehr der Wölfe" viele dieser Kolumnen wiederfindet. Es geht dabei um die Rückkehr des Wolfes und was sie mit uns macht – unseren Ängsten, Leidenschaften, Vorurteilen. Wie verändert – und bereichert – der Wolf unser alltägliches Leben? Dabei spricht der Autor alle wichtigen Themen an, die mit der Rückkehr des Wolfes verknüpft sind: Herdenschutz, Jagd, Angst vorm Wolf, Wolf und Hund. Interessant zu lesen auch die "Auswüchse", die der Kommerz mit dem Wolf nehmen kann, seien es Seminare, in denen Manager in einem Wolfsgehege "Führungsqualitäten" lernen sollen (übrigens der völlig falsche Weg!) oder den Markenschutz der Wolfstatze. Mein Lieblingskapitel – verständlicherweise – ist der Abschnitt: "Wolfsküsse. Wölfe und Frauen", in dem der Autor auf die besondere Beziehung von Frauen und Wölfen eingeht. Fuhr ist überzeugter Jäger ("Jagdlust"), und so verwundert es nicht, dass er auch das heiße Eisen "Wölfe und Jagd" aufgreift. Dabei geht er durchaus kritisch mit seiner Zunft um. So kritisiert er die klassische Rotwildhege ("Halbdomestikation"), die mit der Anwesenheit des Wolfes auf Dauer nicht vereinbar sei, und weist darauf hin, dass in den Wolfsgebieten die Jagdstrecken des Schalenwildes nicht – wie angekündigt – eingebrochen, sondern insgesamt sogar angestiegen ist. Stets um neutrale Distanz bemüht – sofern das bei einem Thema wie dem Wolf überhaupt möglich ist – kommt er dem Wolf emotional so nah, dass er dies sicher vehement bestreiten würde, denn niemals würde er sich selbst als "Wolfsromantiker" oder sogar "Wolfskuschler" bezeichnen. Für Eckhard Fuhr ist der Wolf das, was er ist: ein faszinierender, intelligenter und sozialer Beutegreifer, der einfach nur sein Leben leben will. Oft habe ich mich bei Buchrezensionen über die Unfähigkeit von Wissenschaftlern beklagt, Sachbücher zu schreiben, die auch für Laien verständlich sind. Eckhard Fuhr zeigt mit seinem populärwissenschaftlichen Sachbuch, wie es sein sollte: verständlich geschrieben, leicht lesbar, ungeheuer unterhaltend und dennoch äußerst informativ. Großartig auch die wunderschönen Farbfotos im Mittelteil vom Autor selbst und von Sebastian Körner. Ich wünsche mir mehr solche Bücher und empfehle "Rückkehr der Wölfe" als Pflichtlektüre, für jeden, der sich für Wölfe, Natur und unser Ökosystem interessiert.

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