Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Babydoll

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

,Emotional packender Roman mit der passenden Würze an Drama und Tragödie

Von: ,nessisbookchoice
23.08.2017

,Titel: "Babydoll" Autorin: Hollie Overton Erscheinungsdatum: 15. Mai 2017 Seitenanzahl: 352 Seiten Genre: Roman Preis: Paperback 15,00€ Verlag: Goldmann Verlag ISBN: 978-3-442-20520-2 Klappentext: "Lily Risers neues Leben beginnt an einem kalten Winterabend: Nur mit einem dünnen Schlafanzug bekleidet tritt sie vor die Tür, drückt ihre Tochter an sich – und rennt los. Weg von dem Haus im Wald, weg von dem Mann, der sie acht Jahre lang gefangen hielt. Dem Vater ihrer Tochter Sky, dem Mann, der an diesem Abend zum ersten Mal einen Fehler machte, als er vergaß, die Tür zu verriegeln. Doch schnell wird klar, dass es für Lily kein Zurück zur Normalität gibt. Zu viel ist geschehen, zu tief sind die Wunden, die sie und ihre Familie durch die Entführung davongetragen haben. Schritt für Schritt tasten sie sich in eine mögliche Zukunft, ohne zu ahnen, dass die dramatischste Bewährungsprobe noch vor ihnen liegt. Denn selbst im Gefängnis plant Lilys Entführer bereits, wie er sie, seine Babydoll, für ihren Ungehorsam bestrafen wird ..." (Quelle: Goldmann Verlag - randomhouse Website) Hier könnt ihr "Babydoll" kaufen. Mal wieder gibt es zu Beginn der eigentlichen Rezension ein dickes Dankeschön an den Goldmann Verlag und die Verlagsgruppe randomhouse, die mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben! :) Cover und Klappentext Das Cover ist aussagekräftig, aber schlicht gehalten. Es harmoniert gut mit dem Klappentext, sodass beides zusammen bereits vor dem Lesen eine absolut beklemmende und düstere Atmosphäre erzeugt. Der Titel hat mich jedoch zunächst etwas abgeschreckt, da ich dieses Wort als etwas pervers Anzügliches empfinde und es mit kurzen Berichten anderer Leser, bezogen auf Missbrauch an Kindern, in Verbindung gebracht habe. Dennoch habe ich mich an dieses Buch gewagt, wozu auch die vielen sehr positiven Meinungen anderer Blogger und der allgemeinen Leserschaft geführt haben. Und ich habe es nicht bereut, denn meine Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet! Figuren Als Protagonistin im Vordergrund lernen wir Lily kennen, die, wie der Klappentext bereits verrät, nach vielen Jahren mit ihrer Tochter aus der Gefangenschaft eines Mannes flieht. Ich lernte sie als keineswegs gebrochene Frau, wie ich es vermutet hatte, kennen, sondern als starke, liebevolle Mutter und Kämpfernatur! An manchen Stellen, an denen ich einen Zusammenbruch erwartet habe, schlug sie sich unfassbar tapfer und baute sich eine Fassade auf, durch die man allerdings durchschauen kann. Ihre Tochter Sky ist ebenfalls ein schlaues und tapferes Mädchen, jedoch merkt man ihre die Verwirrung über die Situation kann. Sie ist authentisch dargestellt und ihr Verhalten ist ihrem Alter angemessen. Des Weiteren lernen wir Lily's Familie kennen. Ihre Schwester Abby empfand ich jedoch zunehmend als störend und gebrochener, als Lily selbst. Allerdings hat sie innerhalb des Buches eine Entwicklung durchgemacht, weshalb sie mir zum Ende auch sympathisch wurde. Lily's Mutter Eve kann ich immer noch nicht ganz einschätzen, habe sie aber als einsame Frau erlebt, die nie über den Verlust ihres Kindes hinweggekommen ist. Ebenso kommt ein Mann in die Geschichte, der eine enge Beziehung zur ganzen Familie pflegt. Genauer lernen wir natürlich auch Lily's Entführer kennen, der fast seit Beginn des Buches feststeht, Namen und Gesicht hat. Zu ihm konnte ich, verständlicherweise, keinerlei Empathie aufbauen und er begegnete mir als arroganter, berechnender, intrigenhafter Mann, der denkt, er wäre etwas besseres. Für mich waren alle Figuren sehr gut, verständlich und angemessen dargestellt, sodass ich mich vor allem in die Positionen der Familie Riser perfekt einfühlen konnte! Schreibstil und Inhalt Für mich war es das erste Buch von Hollie Overton und sie hat mich mit ihrem äußerst flüssigen und angenehm zu lesenden Schreibstil begeistert. Man flog förmlich durch die Seiten und konnte viel an einem Stück lesen. Sie bedient sich an keinen besonders nennenswerten Stilmitteln, außer der Verwendung viererlei Perspektiven. Aufgrunddessen hatte ich vor dem Lesen Angst, dass diese vier Perspektiven mir das Buch nicht gänzlich zugängig machen, denn ich hatte schon öfter das Problem, dass verschiedene Figuren durch mehrere Perspektiven für mich oberflächlich blieben und ich keine oder nur wenig Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Overton hat diese fast-Misere allerdings glanzvoll gelöst und versteht es, trotz der Perspektiven von Lily, Abby, Rick und Eve die Charaktere der Figuren vollends auszuschöpfen und sie äußerst unterschiedlich darzustellen und zu erklären. Das Buch beginnt mit der Perspektive von Lily und beschreibt sehr ernst und emotional den Ausbruch aus der Gefangenschaft. Man fiebert schon hier mit Lily und Sky mit und hat Angst vor dem, was sich ihnen vielleicht in den Weg stellen mag. Hollie Overton schafft daher sogar schon auf den ersten Seiten einen gewissen Gänsehaut-Faktor, womit ihr etwas gelingt, was nicht viele Autoren und Autorinnen auf den ersten Seiten schaffen. Obwohl das Buch ziemlich offensichtlich ausgelegt ist und man ebenfalls von Beginn an den Täter, seine Hintergründe und persönliche Geschichte kennt, ist es durchgehend spannend, interessant und büßt durch die oben genannten Punkte keinerlei an Brillanz ein. Die Autorin schafft es, trotzdem ein wirklich gutes Buch anhand einer Tragödie und mit einigem Input an Familiendrama zu erzeugen und den Leser am Lesen zu halten. Fazit Mit "Babydoll" hat Hollie Overton einen Roman geschaffen, der auch zu Recht nicht als Thriller oder Psychothriller bezeichnet wird, jedoch keinesfalls an Spannung oder Emotionalität einbüßt. Man hat beim Lesen ein durchgehend ungutes Gefühl und wünscht sich für Familie Riser und alle Mitglieder einzeln ein Happy-End. Ich konnte mich sehr gut in die einzelnen Figuren hineinversetzen und ihre individuellen Gedanken nachvollziehen - bei manchen mehr, bei manchen weniger. Allerdings hätte ich mir noch ein bisschen mehr Geheimniskrämerei gewünscht, sodass man an manchen Stellen einen "Oh wow, damit hätte ich nicht gerechnet!"-Ausdruck im Gesicht gehabt hätte. Dennoch habe ich "Babydoll" sehr gerne gelesen und empfinde es als wirklichen guten Roman mit der genau richtigen Balance an Thrill, Drama, Tragödie und positiven Entwicklungen. Deshalb bekommt Hollie Overton für ihr Büchlein 4,5/5 Sternchen von mir. :)

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.