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Rezension zu
Es

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Horror vom Feinsten

Von: Wallmann
22.10.2017

Die kleine Stadt Derry im US-Bundesstaat Maine, scheint wie gemacht zu sein für das Böse – so meint es einer der vielen Charaktere in Stephen Kings umfangreichen Roman ES. Als ich vor einigen Jahren damit anfing, Stephen King-Romane zu lesen, habe ich um ES einen großen Bogen gemacht. Einfach daher, weil mich der Umfang des Buches zu sehr abgeschreckt hat. 1.534 Seiten, das ist ein ganz schöner Brocken, den hat man mal eben nicht in einer Woche durch. Ich kann mich noch daran erinnern, wie ich zusammen mit einigen anderen Bloggern an der Leserunde #WirlesenES teilgenommen habe und kläglich daran gescheitert war. Es war zu der Zeit wohl noch nicht der richtige Augenblick für ES gewesen, glaube ich. Jetzt, da die Neuverfilmung bei uns angelaufen ist, habe ich mir den ganzen September für Es zeit genommen und habe mich auf die Jagd nach ES begeben. 1957 hat alles begonnen: Der kleine Georgie ist das erste Opfer. Und dann bricht Es wie die Pest über die Stadt Derry herein, eine Gräueltat folgt der anderen … Über 25 Jahre später: Mike Hanlon ruft sechs Freunde zusammen und erinnert sie an den Schwur, den sie getan haben. Sollte Es, sollte das namenlose Böse noch einmal auftauchen, wollen sie sich wieder in Derry treffen. Damals sind die Freunde in die Abwasserschächte gestiegen, als Kinder haben Sie Es gejagt und tu töten versucht. Aber Es war nur verletzt worden. Und jetzt geht das Grauen wieder um, daran besteht kein Zweifel. Einer der Freunde kann nicht zum Treffen nicht mehr kommen. Er liegt blutverschmiert in seiner Badewanne. Offensichtlich Selbstmord … In typischer Stephen King-Manier, lässt der Autor sich viel Zeit die sechs Charaktere dieser Geschichte einzuführen. Wir erleben kurze Ausschnitte aus dem Leben der Erwachsenen sechs Freunde, die um den Globus verstreut leben und ihr ein eigenes, familiäres Leben führen, abseits der Stadt Derry, in der sie einst aufgewachsen sind. Es wird von seinen vielen Lesern als das Horrorbuch schlechthin beschrieben, auch wenn der tatsächliche Physische Horror in Form Blutfontänen und abgetrennten Körperteilen doch recht rar gesät wurde. Viel mehr spielt sich der Horror, wie in den übrigen King-Romanen auch, auf der zwischenmenschliche Ebene ab. Das ist wohl einer der vielen Gründe, warum es King immer wieder schafft, bei seinen mehreren hundertseitigen Wälzern die Spannung des Lesern aufrecht zu erhalten, auch wenn er hie und da ein wenig abschweift und munter drauflos erzählt. Doch selbst diese Abschweifungen ergeben im Großen und Ganzen eine runde Geschichte und lassen die Geschichte an sich nie überladen wirken. Ich selbst war überrascht, wie schnell die ersten sechshundert Seiten zwischen meinen Fingern dahinflogen und ich die Geschichte der sechs Freunde, die sich auf die Jagd nach dem mordenden Clown Pennywise begeben haben, eingetaucht und alles um mich herum vergessen habe. Es gibt aber auch Tage, an denen ich nicht gelesen habe, sondern mir Es habe vorlesen lassen. Nebenbei habe ich dem ungekürzte Hörbuch gelauscht – besonders auf dem Weg zur Arbeit war das eine Entlastung, diesen Ziegelstein von einem Buch nicht in der Tasche mittragen zu müssen. Was ich bei mir ein wenig lustig finde, ist, dass seit dem ich mir damals Stephen Kings »Der Anschlag« von David Nathan habe vorlesen lassen, ich immer, wenn ich ein Stephen King lese, auch die Stimme von David Nathan in meinem Kopf höre. Das mag wohl ein sehr gutes Zeichen sein, dass diese beiden Komponenten mehr als wunderbar zusammenpassen, wie die berüchtigte Faust aufs Auge. Was bei einem solchen Wälzer leider auch der Fall sein musste, war dass es sich stellenweise doch sehr langgezogen vorkam. Zum Schluss hin haben mich der ständige Wechsel zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart leider immer mehr verwirrt und es dauerte dann ein wenig, bis ich wieder verstand, in welchem Zeitabschnitt ich mich gerade befand. Ich weiß nicht ob nur mir das so beim Lesen und Hören ging, oder ist das auch bei euch der Fall gewesen? Alles in Einem ist »ES« von Stepehn King, jedoch ein Meisterwerk, wie ich finde. In diesen über 1.500 Seiten erschafft der Meister des Grauens ein Universum, von dem ich mir gewünscht hätte noch ein wenig mehr zu erfahren. Besonders, was die Entstehung von Pennywise angeht – wo kommt dieser genau her und warum traf er auf die Erde?

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