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Rezension zu
Kleine große Schritte

Ein wichtiges Buch mit einem ernsten Thema

Von: Nicoles Bücherwelt
11.02.2018

Der Kampf um Gerechtigkeit… Ruth Jefferson arbeitet seit zwanzig Jahren im Mercy-West Haven Hospital in Connecticut und ist eine erfahrene Hebamme und Säuglingsschwester. Jeden Tag hilft sie Babys auf die Welt und kümmert sich liebevoll um Mutter und Kind. Doch eines Morgens ist plötzlich alles anders: Als Ruth ein Neugeborenes versorgen will, wird ihr das von der Klinikleitung untersagt – die Eltern wollen nicht, dass eine Afroamerikanerin ihr Kind berührt. Einige Zeit später ist sie durch Zufall allein mit dem Kind, das plötzlich zum Notfall wird – doch jede Hilfe kommt zu spät: Der Junge verstirbt. Voller Wut beschuldigt der Vater Ruth – sie sei schuld an dessen Tod und verklagt sie. Zusammen mit einem nervenaufreibenen Verfahren beginnt gleichzeitig eine Hetzjagd und macht eines wieder ganz deutlich: Der unterschwellige, alltägliche Rassismus, den es leider nach wie vor gibt… „Aber ich wurde an jenem Tag Zeugin eines viel größeren Wunders. Als Christina meine Hand hielt und Ms. Mina die Hand meiner Mutter hielt, gab es einen Moment – einen Herzschlag, einen Atemzug lang -, in dem alle Unterschiede in Ausbildung, Vermögen und Hautfarbe verpufften wie Luftspiegelungen in der Wüste. Wo alle gleich waren und es nur eine Frau gab, die einer anderen half.“ – Seite 12, eBook Dieses Buch gehört mit zu den aufwühlensten, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Jodi Picoult spricht hier ein Thema an, das nach wie vor aktuell ist: Rassismus. Hier geht es um die Hebamme Ruth Jefferson, die aufgrund ihrer Hautfarbe schon ein Leben lang mit Vorurteilen zu kämpfen hat. Nun wird ihr nach zwanzig Jahren als Hebamme vorgeworfen, Schuld an dem Tod eines Babys zu sein – die Eltern des Kindes gehören einer rechtsradikalen Gruppierung an. Doch Ruth setzt sich zur Wehr und hofft auf Gegerchtigkeit… Das Buch ist aus drei Blickwinkeln geschrieben: Aus Sicht von Ruth Jefferson, ihrer Anwältin Kennedy McQuarrie und Turk Bauer, der Vater des verstorbenen Kindes. Alles aus der Ich-Perspektive der jeweiligen Person betrachtet, bekommt man einen besonders detaillierten, nahen und manchmal erschütternden Einblick in deren so unterschiedliche Leben. Es gibt immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit: Bei Ruth wird klar, wie sie stets mit Vorurteilen kämpfen musste – es ist sehr traurig, wie sie oftmals behandelt wurde/wird. Turk Bauers Abschnitte haben mich sehr schockiert – allein sein Denken und Handeln haben mich zutiefst erschüttert. Jodi Picoult beschönigt in diesem Roman nichts – der Schreibstil ist klar, direkt und schonungslos. Leider gibt es nach dem ersten starken Drittel eine kleine Durststrecke, alles zieht sich etwas in die Länge. Doch im letzten Drittel hat mich das Buch von Neuem gepackt, denn hier findet der Prozess statt, der unheimlich spannend zu verfolgen ist. Und man stellt sich die ganze Zeit die Frage: Wie geht es aus? Und gerade hier passiert etwas, mit dem man so nie gerechnet hat… Sehr interessant und lesenswert ist hier auch das Nachwort, in dem die Autorin beschreibt, wie dieser Roman entstanden ist und berichtet von ihrer Recherche. Ich schlinge die Arme um seine Taille und halte ihn fest, presse mein Gesicht an seine Schulter, damit er die Tränen in meinen Augen nicht sieht. „Wofür ist das?“ „Weil“, murmele ich, „durch dich die Welt zu einem besseren Ort wird.“ – Seite 133, eBook Mein Fazit: „Kleine große Schritte“ war mein erstes Buch von Jodi Picoult und wird nicht mein letztes sein. Es ist ein sehr wichtiges Buch, das sich mit einem ernsten Thema auseinandersetzt. Es ist aufwühlend, ergreifend und hat mit Ruth Jefferson eine starke Hauptfigur. Der Schreibstil ist klar, flüssig und sehr direkt. Bis auf kleinere Längen im Mittelteil ist dieses Buch sehr gelungen.

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