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Rezension zu
Die letzte Stunde

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unglaublich gut

Von: Jen aus Oranienburg
12.03.2018

Meinung: Ich liebe das Cover. Es ist schlicht und dennoch unglaublich stark. Das gilt auch für den Titel. Ich bin von beidem begeistert. Aber nun zur Geschichte. Ich war unglaublich neugierig auf das Buch immerhin ist Minette Walters im Krimi-Genre eine Berühmtheit. Und hier hat sie sich in ein völlig anderes Genre auch noch gewagt. Tja und bekanntermaßen ist der historische Roman nicht gerade mein Liebling. Doch was soll ich sagen: dieses Buch ist der Wahnsinn! Ja ihr bekommt hier einen mächtigen Wälzer aber es ist jede Seite wert und im Gegenteil ich war traurig als ich am Ende ankam. Ich wollte so dringend weiter lesen. Ich meine allein die Zeit ist schon spannend - England zur Zeit der Pest. Und dann die kleine Grafschaft in der wir uns bewegen. Sie ist wie eine kleine Welt und unterliegt auch ihren eigenen Regeln. Da haben mich von Anfang an die verschiedenen Charaktere unglaublich in ihren Bann gezogen. Wobei am faszinierendsten mit Abstand Lady Anne ist. Diese Frau ist eine wandelnde Überraschung. Von Anfang an war klar, die Frau ist klug, selbstbewusst und weiß genau was sie tut. Aber sie ist auch mitfühlend, liebevoll und tolerant. So eine Frau möchte man einfach um sich haben und ich kann verstehen warum sie in der Gemeinschaft so hoch angesehen wird. Sie hat so viel Ehre und Anstand im Leib wie kein Zweiter. Und ist dann mit einer Tochter gestraft die ich so manches Mal davonjagen wollte für die Art und Weise wie sie sich benimmt. Eleanor ist ein Mensch, den ich sofort verabscheut habe. Auch wenn sie durchaus ihre Gründe für ihr Verhalten haben mag, habe ich noch nie einen so böswilligen Menschen erlebt. Ebenso eigenwillig ist Thaddeus - ein Bastard der aber das höchste Ansehen von Lady Anne genießt. Er ist verschlossen, regelrecht kalt und dann aber stets so besonnen und auf das Wohl der Gemeinschaft bedacht. Ich weiß überhaupt nicht wie ich ihn einordnen soll. Aber das ist eben auch das Tolle an den Charakteren. Man steckt so tief drin, ist so verwurzelt mit der Geschichte, das man selbst Teil der Gemeinschaft und der Menschen dort wird. Es ist so interessant zu sehen wie die Menschen versuchen zu ergründen, wie die Pest sich verbreitet. Es ist unglaublich wie sehr sich das Leben aller dadurch verändert und vor allem wie das Miteinander wird, wo sie von der Außenwelt abgeschnitten sind. Da merkt man erst wie viele Geheimnisse unter der Oberfläche schwelen und das man besser nicht an ihnen gerührt hatte. Denn am Ende des Buches sind viele Geheimnisse gelüftet und sie lassen einen völlig fassungslos zurück. Die Wahrheit, die dort ans Licht gezerrt wird ist genauso spannend wie die Entwicklung der Pest und mindestens genauso zerstörerisch. Diese Geschichte lebt von den Menschen und den persönlichen Geschichten, die sie in sich tragen. Es liegt so viel unter der Oberfläche, das man tief graben muss. Aber alle Geheimnisse werden dennoch nicht gelüftet und das Schicksal der Menschen ist noch offen. Umso brennender warte ich nun auf den nächsten Teil. Es sind für mich nicht einfach nur Charaktere. Sie sind jetzt auch meine Leute und ich leide mit ihnen. Ich könnte es nicht ertragen, einen von ihnen zu verlieren ... bis auf Eleanor. ;-) Lest einfach das Buch damit ihr selbst erleben könnt wie es sich anfühlt in diese Zeit hinein gesogen zu werden. Es fühlt sich so echt an und lässt mich einfach nicht mehr los. Minette Walters hätte sich viel früher in dieses Genre stürzen sollen denn dank ihr beginne ich es zu lieben.

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