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Rezension zu
Libellenschwestern

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Unbedingt lesen!

Von: eulenmatz liest
20.04.2018

INHALT: Ein bewegender Roman über das kraftvolle Band, das Geschwister verbindet, über verborgene Geheimnisse und ihre heilende Wirkung, wenn man sie endlich lüften darf … Ihre Geschichte beginnt an einem schwül-heißen Sommerabend im Jahr 1939, doch erst über 70 Jahre später wird sie erzählt werden können ― aber davon weiß Avery Stafford noch nichts. Für sie hat das Leben keine Geheimnisse. Bis sie eines Tages auf die 90-jährige May Crandall trifft. Die Fremde erkennt ihr Libellenarmband, ein Familienerbstück, und sie besitzt ein Foto von ihrer Großmutter. Was hat May mit ihrer Familie zu tun? Avery stößt schon bald auf ein unglaubliches Geheimnis, das sie zurück in ein dunkles Kapitel ihrer Familiengeschichte führt … Memphis, Tennessee, 1939: Die zwölfjährige Rill Foss und ihre vier Geschwister leben mit ihren Eltern in einem Hausboot auf dem Mississippi. Als die Kinder eines Tages allein sind, werden sie von angeblichen Beamten in ein Waisenaus gebracht. Rill hat ihren Eltern versprochen, auf ihre Geschwister aufzupassen. Ein Versprechen, das sie auf keinen Fall brechen will, aber es wird ihr alles abverlangen, vielleicht mehr als sie geben kann … MEINUNG: Libellenschwestern ist ein Roman, der momentan in aller Munde ist und worum sich die sehr guten Bewertungen und Meinungen förmlich überschlagen…und ich muss sagen zu Recht. Die Geschichte wird aus den Sichten von May Crandall, Rill Foss und Avery Stafford erzählt. Es wird ziemlich schnell klar, dass May Crandall und Rill Foss ein und dieselbe Person sind. Wie es dazu gekommen ist, wird nach und nach in diesem Buch erzählt. Avery und May treffen durch Zufall aufeinander. Besagtes Libellenarmband und ein Foto, auf dem Avery ihre Großmutter zu erkennen glaubt, ist der ausschlaggebende Punkt, an dem beide Frauen aufeinandertreffen und Avery anfängt zu graben. Avery ist Anwältin und geboren in eine Politikerfamilie. Ihr Vater ist Senator und auch sie hat Ambitionen in die Politik einzusteigen, was mir zunächst nicht ganz so klar war. Sie begleitet ihren Vater, der an Krebs leidet, bei diversen politischen Veranstaltungen. Dabei ist immer wieder die Situation der Pflege- und Altenheime ein Thema. Man bekommt hier einen tollen Einblick in diese Themen und auch wie es so läuft, wenn sein Leben von A bis Z durchgeplant ist und selbst bei der Planung seiner eigenen Hochzeit fremdbestimmt ist. Avery muss immer erreichbar sein und jeder mögliche Skandal ist sofort im Keim zu ersticken. Ich hätte nicht mit ihr tauschen wollen. Ich empfand auch ihre Mutter als sehr anstrengend, auch wenn sie hier die klassische Rolle sehr gut erfüllt und ist das Bild einer Südstaaten-Lady passt. Die mögliche Verknüpfung zu May Crandall kann für die bedeutende Politikerfamilie einen riesigen Skandal bedeuten. Wenn man sich vor dem Lesen ein bisschen mit dem Buch beschäftigt, dann wird schnell klar, dass es sich hier um wahre Begebenheiten handelt, auch wenn die meisten Figuren frei erfunden sind. Es geht hier um die Machenschaften der Tennessee Children’s Home Society, wo tausende Kinder in den 1950er/1960er Jahre zur Adoption vermittelt worden sind und das auf sehr dubiosen, illegalen Wegen. Die Kinder wurden zum Teil ohne Einwilligung den Eltern entzogen und viele Babys kamen unter fragwürdigen Umständen ums Leben. In Form von Rill Foss erfährt man beispielhaft, wie man dort landen konnte und was die Kinder dort ertragen mussten. Das sind keine einfachen Kapitel und man hat da länger dran zu knabbern. Auch nicht jedes Kind kommt dann in eine liebevolle Familie, sondern muss dann dort noch mehr leiden als ohnehin schon im Heim. Im Nachwort erfährt man dann noch so einiges, wie dann doch alles herausgekommen ist und dass man da auch lange die Hand draufgehalten hat, weil natürlich eine einige prominente Adoptiveltern dabei gewesen sind. Georgia Tann, die Leiterin der Society wurde dafür auch nie wirklich für bestraft, weil sie dann gestorben ist. FAZIT: Libellenschwestern beschreibt ein dunkles Kapitel in der Geschichte der USA, welches mir vorher so nicht bekannt war, weswegen das Buch umso wichtiger ist. Wenn auch die Figuren zu großen Teilen fiktiv sind, die Geschichte ist es nicht. Eine Geschichte, die spannend und aufwühlend zu gleich ist und mich sicher noch länger beschäftigen wird. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

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