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Rezension zu
Der verbotene Fluss

Eine unter die Haut gehende „Gothic Novel“ die wohligen Grusel und spannende Lesemomente garantiert. Unbedingt lesen!

Von: Happy End Bücher.de-Nicole
05.03.2015

Charlotte muss ihre Stellung wechseln, nachdem sich der reiche Sohn ihres letzten Arbeitgebers in sie verliebte. So verlässt sie schweren Herzens Berlin und ihre deutsche Heimat um nach England zu gehen. Dort soll sie in Dorking bei Surrey, etwa 40 Kilometer südlich von London, erneut als Gouvernante arbeiten. Auf einem alt eingesessenen Anwesen namens Chalk Hill wird sie die achtjährige Tochter des unnahbaren Politikers Mr. Andrew Clayworth, Emily in Fremdsprachen, Handarbeiten und anderen Fächern unterrichten. Emily entpuppt sich als liebes, nettes Mädchen, das jedoch von Trauer erfüllt ist, seit ihre Mutter ein Jahr zuvor im nahe gelegenen Fluss ertrank. Emilys immer wiederkehrende Albträume lassen Charlotte besorgt aufhorchen. Vor allem, als ihr Emily anvertraut, dass sie mit ihrer toten Mutter spricht. Charlotte wendet sich an ihren Arbeitgeber, doch dieser weigert sich näher auf das Unglück einzugehen, das das Leben seiner Frau kostete. Stattdessen beauftragt er eine Gemeinschaft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, herauszufinden, ob übernatürliche Phänomene überhaupt existieren. Diese Gemeinschaft schickt Tom Ashdown, der auf Chalk Hill Licht ins Dunkel bringen soll und nebenher als Theaterkritiker arbeitet. Ein Mann also, der von jeher ein scharfes Auge besitzt. Er soll nun mit Hilfe von Charlotte herausfinden, ob die Schrecken die Emily umgeben irdischer oder überirdischer Natur sind. Doch ihre Nachforschungen gestalten sich recht schwierig, da keiner im Haus oder im nahegelegenen Dorf über den Tod von Lady Ellen sprechen darf… Seit Susanne Gogas Buch „Das Leonardo-Papier“, welches sich als absoluter Glücksgriff für mich entpuppte, gehören die historische Romane der Autorin, zu der Art von Lektüre, die ich beinahe „blind“ kaufe, da Susanne Goga nicht nur stets mit interessanten und ungewöhnlichen Geschichten aufwartet, sondern auch einen fesselnden und ansprechenden Schreibstil besitzt. In ihren aktuellen Roman „Der verbotene Fluss“ spricht die Autorin Leser an, die ein Faible für die in der Mitte des 18.Jahrhunderts in England entstandenen „Gothic Novels“ haben (von Autoren wie etwa Charlotte Bronte) Ein uraltes, hochherrschaftliches Gemäuer, undurchsichtige Nebenfiguren die viel Raum für Spekulation von Seiten des Lesers lassen, Vorkommnisse, die auf den ersten Blick unerklärbar erscheinen, eine unerschrockene Romanheldin die ihren „Schützling“ um jeden Preis retten möchte und ein skeptischer „Geisterjäger“ sorgen für unheimliche aber auch spannende Lesemomente und wohligen Grusel hier und da, so dass ich den Roman praktisch verschlungen habe, da man, lange Zeit, wie auch die Hauptfiguren dieser Geschichte, darüber im Dunkeln tappt, was wirklich auf Chalk Hill vor sich geht. Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass die Autorin sich darauf beschränkt, gewisse Begebenheiten ohne viel Theatralik niederzuschreiben, so dass der Grusel in wohl dosierten Dosen ohne Übertreibung serviert wird und sich allein im Kopf des Lesers entfaltet. Besonders atmosphärisch dicht sind die Romanpassagen, in denen Emily plötzlich von einem auf den anderen Moment in eine Art Starre verfällt und etwas sieht, das eigentlich nicht möglich sein kann. Mehr möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten, um nicht vorweg zu viel von der Spannung zu nehmen. Die Recherche von Charlotte und Tom gestaltet sich ebenfalls interessant, so dass die Lesezeit für mich wie im Flug verging. Wer „Schauerromane“ im Stil von Susan Hill (Die Frau in Schwarz) mag, sollte sich Susanne Gogas „Der verbotene Fluss“ nicht entgehen lassen, auch wenn die paranormalen Ereignisse in diesem Buch vielleicht nicht ganz so ausgeprägt sind, wie im erwähnten Roman. Kurz gefasst: Eine unter die Haut gehende „Gothic Novel“ die wohligen Grusel und spannende Lesemomente garantiert. Unbedingt lesen!

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