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Rezension zu
Das Licht der Insel

Leider verdirbt die Gegenwartshandlung viel von der tollen Geschichte

Von: Ponine T.
03.07.2018

Der Klappentext zu diesem Roman klang für mich wirklich extrem vielversprechend, und nachdem ich bei einer kurzen Google-Recherche über den Blog der Autorin gestolpert bin wo sie einen kurzen Bericht über Prophyry Island mit Fotos zeigt, war ich sehr gespannt, wie das Buch wird. Als ich die ersten Zeilen las, war ich ziemlich angetan, denn die Sprache ist - im Gegensatz zu einer Kate Morton oder anderen - wirklich sehr lyrisch und fließt nur so dahin. Ich war sofort gefangen und wollte mehr in diesem Wortstrom versinken, doch dann wurde ich ziemlich rapide in die Gegenwart befördert, als der zweite Erzählrahmen anfing und ich mich in die Perspektive der 16jährigen Morgan versetzt sah, die eine vierwöchige Strafarbeit in Eluzabeth Altersheim ableisten muss. Und leidr muss ich sagen, dass ab diesem Moment das Buch für mich mehr und mehr verloren hat. Zum einen liegt das daran, dass ich Morgan einfach total dämlich fand - dieses Klischee vom aufmüpfigen Teenager mit düsterer Vergangenheit ist einfach schon so oft bemüht worden - und ich die Figur an sich viel zu überfrachtet mit Hintergrundgeschichte fand. Diese Überfrachtung zog sich zum anderen dann fort durch die ganze Geschichte, und ich möchte hier nicht spoilern. Aber so viel sei gesagt: diese ganzen Überschneidungen von Personen und persönlicher Geschichte über effektiv drei Generationen hinweg, waren mir einfach zuviel des Guten. Als dann am Ende auch noch zwei weitere Offenbarungen stattfanden, war ich wirklich völlig übersättigt und habe innerlich die Augen mit einem "auch das noch" verdreht. Auf mich wirkte dieser gesamte Handlungsstrang aus der Gegenwart so völlig uninspiriert und ohne eigene oder neue Ideen, gnadenlos überzuückert in der Schlussszene und so klischeehaft, wie man es sich als Autor nur aus den Fingern ziehen kann. Ich hätte das Buch einfach großartig gefunden, wäre es einfach nur konzentriert gewesen auf die Geschichte der Zwillinge, die auf dieser abgeschiedenen Insel aufwachsen. Dieses eine Familiengeheimnis würde wirklich schon genügen, da muss nicht noch mehr Küchenpsychologie dazukommen. Dieser Handlungsstrang ausgebaut und mit viel mehr Details angereichert, das wäre ein unglaubliches Lesevergnügen gewesen. So bleibte s leider ein meiner Meinung nach viel zu durchschnittlicher Familienroman, was ich sehr schade finde.

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