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Rezension zu
Constellation - In ferne Welten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Fast so gut wie der erste Band!

Von: Isabella
17.09.2018

Vor nicht ganz einem Jahr habe ich "Constellation – Gegen alle Sterne" gelesen und war unglaublich positiv überrascht. Ich wollte mehr von diesen Charakteren, von dieser Welt, von dieser so einzigartigen Art und Weise, wie Claudia Gray Geschichten erzählt. Deshalb freute ich mich umso mehr, als mir vom cbj Verlag ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt wurde. Fortsetzungen müssen bei mir in der Regel zuerst einen wichtigen Test bestehen: Kann ich dem Geschehen folgen, ohne mich an jedes Detail aus dem ersten Band zu erinnern? Zwar rereade ich gerne Bücher, zeitlich ist es jedoch manchmal nicht drin, was auch der Fall bei "Constellation – In ferne Welten" war. Doch ich stellte freudig fest, dass ich mühelos wieder in Abels und Noemis Welt eintauchen konnte. Vergangene Ereignisse werden geschickt eingeflochten, sodass wichtigere Wissenslücken im Notfall schnell geschlossen werden. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich wurde mühelos mitgerissen, wieder voll in den Bann von Claudia Grays Worten gezogen. Sie hat die dritte Person Präsens einfach perfektioniert, wenn man mich fragt – Noemi und Abels Sichtweisen erhalten eine persönliche Note und fühlen sich immerzu recht intim an. Außerdem ist der trockene Humor, der zwischen den Zeilen hindurchschimmert, einfach genial. Leider habe ich den Eindruck, dass das Buch ein bisschen an dem Fortsetzungs-Syndrom leidet. Obwohl es unglaublich angenehm zu lesen war, stockte die Handlung nach der ersten Aufregung des Anfangs. Immer wieder stellte ich mir die Frage, ob sich die Geschichte überhaupt vorwärtsbewegt, ob man nicht besser aus "Constellation – Gegen alle Sterne" einen Einzelband hätte machen sollen? Das Ende von "Constellation – In ferne Welten" machte es mir einfach, diese Frage zu verneinen: Plötzlich machten nicht nur die Geschehnisse im Mittelteil Sinn, sondern verknüpften sich zu einem größeren Ganzen, das auch den ersten Band überspannt. Ich freue mich zumindest auf die Fortsetzung (auch wenn ich gerne wissen würde, ob es damit abgeschlossen sein wird oder ob wir (noch) mehr Bücher kriegen). Der Cliffhanger ist schon ein bisschen fies, aber so cool und klug, dass ich gespannt bin, wie es weitergehen wird. Überhaupt ist die Welt, die Gray erschaffen hat, viel zu facettenreich, um sie auf die Länge eines Einzelbands herunterzubrechen. Bereits in "Constellation – Gegen alle Sterne" gefiel es mir gut, dass wir nicht nur Noemis Heimatplaneten Genesis (und die Erde) erkundeten, sondern auch andere Planeten entdeckten; doch dass man noch lange nicht alles gesehen hat, macht die Fortsetzung deutlich. (Es wird außerdem stellenweise echt unheimlich – so "Gemina"-Level-unheimlich, wenn ihr wisst, was ich meine.) Ich kann auch nicht oft genug betonen, wie divers die Bücher sind. Dass ein Mann mit einem anderen Mann verheiratet ist, wird nebenbei erwähnt, Noemis Captain trägt Kopftuch, überhaupt werden immer wieder verschiedene Religionen, aber auch politische Positionierungen ins Spiel gebracht. Claudia Gray zeigt die Welt(en) in all ihrer Vielfalt. Dass "Constellation – In ferne Welten" nicht ganz mit seinem Vorgänger mithalten kann, kann auch davon herrühren, dass die Charaktere keine großen Entwicklungen machen. Wir haben Noemi und Abel schon gut kennengelernt, und gerade letzterer hatte im ersten Band ein starkes internes Dilemma: Was macht ihn zum Menschen, was zum Mech? Dies spielt in der Fortsetzung zumindest bei Noemi und Abel kaum eine Rolle mehr. Ihre Charaktere fühlen sich in der Hinsicht um einiges gefestigter an; stattdessen geht es nun mehr darum, die Beziehung zwischen den beiden zu entwickeln. "Constellation – In ferne Welten" ist immer noch weit davon entfernt, Schauplatz von großer Romantik zu sein, und gerade deshalb ist es sehr herzerwärmend, davon zu lesen, wenn Gray hin und wieder ein paar Seiten ausschließlich Abel und Noemi widmet. Im Großen und Ganzen habe ich mich jedoch von dem Buch bestens unterhalten gefühlt und war froh, nicht nur den Protagonisten, sondern auch den zahlreichen bunt gemischten Nebencharakteren wiederzubegegnen. Wie so oft geht es nun an das Warten auf den nächsten Band.

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